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Ein Hund in der digitalen Welt von NODE. Gleich daneben können Menschen in einem Kunstprojekt virtuell in die Gefühlswelt von Tieren eintauchen.
Quelle: Node©

FFM | NODE Festival

Kann Technik auch Weltverbessern?

26.06. bis 02.07. | Node Forum for Digital Arts

Programmierer gelten in der Regel als blasse Nerds, die in stillen Kämmerchen technisch jeden noch so unsinnigen Gimmick möglich machen, eher die Kommerzialisierung, Fake News oder die gläserne Gesellschaft fördern – und Verantwortung gerne anderen überlassen. Ein wohltuendes Gegengewicht bildet alle zwei Jahre in Frankfurt das »Node Forum for Digital Arts«, bei dem diese Welt und die Trends hinterfragt, verantwortliche Lösungswege gesucht und ganz viel digitale Kunst produziert werden. In diesem Jahr setzt das Node-Team den Kontrapunkt zu weltpolitischen Ereignissen von Trump über den Brexit bis zu den überbordenden Fake News, bei denen die moderne Medienwelt nicht unschuldig war und ist. »Designing Hope« heißt deren Gegenprogramm. Einfacher gesagt: Was können Technik und Programmierer besser und anders machen, damit die Welt vielleicht ebenfalls wieder etwas besser und wieder anders wird? Und insbesondere: Welche Rolle spielen die Medien bei der Gestaltung von Hoffnungs- und Zukunftsbildern?

Eine Woche lang sollen sich Programmierer und die Öffentlichkeit – was man an sich schon als einen interessanten Gegensatz sehen könnte – in den Open Spaces der Frankfurter Naxoshalle und des Künstlerhauses Mousonturm in Diskussionen, Workshops, Gesprächen und zahlreichen Kunstinterventionen begegnen, austauschen und inspirieren. Im Gegensatz zu früheren Jahren wird diesmal bewusst auf mehr Öffentlichkeit gesetzt. So richten sich auch die Workshops nicht mehr ausschließlich an die Branche. Zu den Höhepunkten zählt die Ausstellung »Designing Hope«, in der zahlreiche (inter-)nationale Künstler etwa aus der Türkei oder dem Iran das Thema reflektieren. Dabei geht es etwa um sozial-digitale Identitäten und deren Bedeutung für das Leben von Menschen, um das Decodieren der medialen Hoffnungswelten der Tourismusindustrie oder die Wahrnehmungs- (und Erwartungs-) Welt von Tieren, in die man virtuell eintauchen kann. Zweiter Höhepunkt ist das Symposium »Designing Hope« am Freitag, in dem internationale Medienmacher, Gestalter und Programmier zu Worte kommen und das in die Bereiche »The Technology of Hope« und »The Hope of Technology« unterteilt ist. Den Abschluss des Symposiums bildet übrigens ein Barcamp und gemeinsames Abendessen mit den Gästen – und der chilligen gemeinsamen Weitersuche nach Antworten. Ein drittes Highlight erwartet die Gäste am Sonntag. Da stellen die Teilnehmer des Workshops »Jugend hackt« vor, wo es ihnen im Laufe der Woche gelungen ist, unter dem Motto »Mit Code die Welt verbessern« etwas zu entwickeln oder gar in einem positiven Sinne zu hacken … (vss.).