Arte+7 | Dokumentiert

Hoffnung Thorium

Bis 08.05. | Eine Atomkraft ohne Risiko?


 

Wenn man die Atomkraft nicht erfunden hätte, um Hiroshima zu bombardieren oder Militärflotten anzutreiben, wie würden unsere Reaktoren heute aussehen? Wenn von Anfang an die zivile Nutzung der Atomenergie an erster Stelle gestanden hätte – als Lieferant von Energie und Wärme – mit dem Ziel, Wind- und Sonnenenergie zu unterstützen anstatt sie zu ersetzen? Wenn man die Reaktoren so konzipiert hätte, dass sie aus sich heraus sicher wären, anstatt auf ein Arsenal von zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen angewiesen zu sein?

Dann wären Reaktoren heute höchstwahrscheinlich Thorium-Flüssigsalzreaktoren. Tschernobyl und Fukushima wären unbekannte Punkte auf der Landkarte. Die moderne Welt hätte die Finger von Kohle und Kohlenwasserstoff gelassen und der Klimawandel wäre reine Science-Fiction. Nur liegen zwischen all diesen Möglichkeiten und der Realität viele Konflikte: der Zweite Weltkrieg, der Kalte Krieg, der Krieg um das Erdöl. Diese haben dazu beigetragen, dass die Atomkraft heute so ist, wie sie ist.

Die Technologie der Thorium-Flüssigsalzreaktoren kam in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf, kam aber damals nicht über einige Prototypen hinaus und wurde endgültig im Jahr 1973 aufgegeben. Heute wird sie wieder von Wissenschaftlern weiterentwickelt. Aber werden sie sich durchsetzen und die Energieversorgung des Planeten revolutionieren? Die Arte-Dokumentation »Thorium – Atomkraft ohne Risiko?« begibt sich auf die Spur des Thoriums und auf die Suche nach Alternativen zur klassischen Kernenergie (red.).