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Silvio Mohr-Schaaff / Büchergilde
Quelle: Privat©

Verlegerin über (Fast-) Verleger

Von den Socken

Anya Schutzbach über Silvio Mohr-Schaaff

Diese Büchergilde Gutenberg ist schon eine wahre Wunderkammer. Und das nicht nur, wenn man sich die dort verlegten, einfach nur wunderschönen Bücher ansieht, sondern zunächst einmal auch mit Blick in ihre Geschichte. Bereits 1924 (!) von Buchdruckern in Leipzig gegründet, ist sie wohl der älteste Verlag auf der neuen Frankfurter Verlagsschau o69 im Frühjahr 2019. Einmal neugierig geworden, forschte ich weiter: Bis 1933 hatte die Büchergilde ihren Sitz in Berlin, ging dann aber – nach Verhaftungen durch die NSDAP – ins Exil nach Zürich, um nach dem Krieg zurückzukehren, und zwar diesmal nach Frankfurt.

Und was ein Gewinn für diese Verlagsstadt! Denn dass es Buchdrucker waren, die dem Haus seinen Geist eingehaucht haben, das sieht man noch heute: Für mich werden dort mit die herstellerisch schönsten Bücher verlegt, die ich kenne; jedes ein Kleinod – auch in den großen Formaten. Hier sind Künstler am Werk; das Umschlagmaterial, die Illustrationen, die Farben der Vor- und Nachsatzpapiere … Ich könnte endlos schwärmen. Doch ich will den knappen Platz eher nutzen, um an der Stelle einmal auch von meinem Kollegen Silvio zu schwärmen, der dort seit gut zwei Jahren als Vertriebs- und Marketingleiter für Dynamik sorgt; jemand, der mit Leidenschaft Bücher in die Welt bringt und vor guten Ideen nur so sprudelt. Mit ihm sind gewissermaßen die Champagnerperlen in unser gemeinsames Projekt der Frankfurter Verlagsschau gekommen. Ach ja, die Bücher der Büchergilde können Sie in jeder guten Buchhandlung bestaunen. Aber wer ihn und bei der Gelegenheit seine immer wieder bemerkenswerten Herrensocken (!) life erleben will, muss am o69-Wochenende einfach in die Evangelische Akademie am Römerberg kommen.