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Lichter nun doch doppelt am Start
Quelle: Lichter Filmkunst e.V.©

Das Festival | Sommerkino(s)

Das Freiluftkino im Doppelpack

Lichter Sommerkinos in Rüsselsheim und Frankfurt

Was machen in Frankfurt Festivalmacher*innen, wenn sie die aktuell obligatorische Gästezahl von 250 überschreiten wollen? Möglichkeit eins: eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Was ein mühseliges Unterfangen ist, wie die Crew der Sommerwerft zu berichten weiß. Möglichkeit zwei: zwei Festivals machen. Was am Ende nicht weniger mühsam ist, wie die Crew des Lichter Filmfests weiß. Und letzteres liegt dabei nicht am Wunsch nach mehr Publikum, sondern am ganz normalen Wahnsinn, in der Mainmetropole Plätze für Open Air-Festivals erstens zu finden und zweitens genehmigt zu bekommen. Schon ohne Corona ist dies nicht selten ein Puzzlespiel zwischen mäkelnden Nachbarn und städtischen Verordnungen. Ersteres übrigens meist im Singular, letzteres oft im Plural. Was aber keinen Unterschied macht: Es dauert oft lange, bis ein solches Festival in Frankfurt »steht«.

So macht Lichter zwar wieder zwei Festivals in der Region. Aber das »Freiluftkino Frankfurt« und das Sommerkino in Rüsselsheim finden nun praktisch gleichzeitig statt. Das »Sommerkino im (Opel-) Altwerk« steht eigentlich schon seit Wochen und startete am 6. August. Die Opel-Stadt hat in Corona-Zeiten schon frühzeitig zusammen mit Kulturschaffenden und -institutionen eine zentrale Bühne für alle Arten von Kultur-Programmen geschaffen und auch ausgestattet. Im Altwerk, wo Lichter schon 2019 erstmals zu Gast war, sind nun bis Ende August neue Independent-Filme von »Joker« über »Parasite« und »Les Misérables« bis hin zum fulminanten Queens-Epos »Bohemian Rhapsody« zu sehen. Eine Woche später startete in Frankfurts Altem Polizeipräsidium das nun schon im siebten Jahr etablierte und diesmal lange auf der Kippe stehende »Freiluftkino Frankfurt«. Dort beginnen und enden die Lichter mit Queen(s): von »Queen & Slim« bis ebenfalls der »Bohemian Rhapsody«. Dazwischen gleiches und anderes – hier wie dort eine Tour d’ Horizon durch das vergangene Filmjahr. Und warum das in Frankfurt so ein wenig von jetzt auf gleich geht? Na ja: Die Main-Metropole ist halt immer etwas anders. Anders als andere Metropolen der Region wie Mainz, Rüsselsheim oder Offenbach fängt man in Mainhattan sowieso erst mitten im Sommer so langsam an, sich am Schaffen von zentralen Plätzen für die Kultur in Corona-Zeiten zu beteiligen. Erste Ergebnisse waren tatsächlich schon in der zweiten August-Hälfte zu sehen. Beim Sommerkino hatte man da schon die ersten Filme hinter sich. Auch eine Art von großes Kino … (vss.).