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Das Intro des Festivals
Quelle: scs / exground©

In Wiesbaden | Filmfestival exground

the independent underground

17.11. bis 26.11.2017 | 200 Filme aus 42 Ländern

»exground« klingt wie ein merkwürdiger Mix aus exterritorial und underground. Und irgendwie ist das auch die Mischung, die eine sehr engagierte Wiesbadener Filmliebhabercrew seit über mittlerweile drei Jahrzehnten immer wieder zu einem Festival zusammenführt. Filme, vor allem urban, unabhängig und untergründig. Filme aus Kolumbien und Palästina, aus dem Kosovo oder aus Nepal. Filme, die nicht Mainstream und nur selten auf großen Festivals zu sehen sind. Eine Mischung, die aber aus dem einstigen Underground- längst ein renommiertes Independent-Festival gemacht hat. Wobei »renommiert« zwar zur nunmehr 30. Ausgabe, aber eigentlich gar nicht zu »exground« passt …

Auch zur Nummer 30 liefert exground wieder ein vielfältiges Programm mit über 200 internationalen Produktionen quer durch den 2016/17er-Jahrgang des internationalen Kinos, ausgewählt aus mehreren Tausend Kurz- und Langfilmen. Der Festival-Fokus liegt in diesem Jahr aus gegebenem Anlass auf der Türkei und trägt den bezeichnenden Titel »Über Landesgrenzen hinweg«. Die Palette der 19 Lang- und Kurzfilme reicht dabei von dem komplett neu bearbeiteten und gleichsam vollendeten Klassiker »Yol« (der einst 1980 in Cannes die Goldene Palme gewann) bis zu Orhan Eskiköys ebenfalls erstmals in Deutschland zu sehenden Film »Tas« (englischer Titel: »Stone«) über Zensur und Leben in der Türkei. Neben dem Schwerpunkt hat exground auch seine klassischen Reihen wie »American Independent«, »Made in Germany« oder »International«. Die Wettbewerbe sind ein Forum für vielversprechende junge Filmemacher – nicht zuletzt wegen des großen Publikumsinteresses an Werken jenseits der Kino-Konfektionsware. Eine Besonderheit sind auch die »youth days«, filmische Weltreisen in die Lebenswelten von Jugendlichen. Ein Höhepunkt und Publikumsrenner ist der »Deutsche Kurzfilmwettbewerb«. Längst gehört exground damit nach drei Jahrzehnten zu den größten und wichtigsten Festivals in Hessen und genießt sehr gute Resonanz über die Landesgrenzen hinaus. Trotzdem wird es auch heute noch jedes Jahr von mittlerweile über 100 ehrenamtlichen Helfern organisiert (ksa./vss.).