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Der Film | Leid und Herrlichkeit

Almodóvar (fast) ganz bei sich

Der wohl persönlichste Film von Pedro Almodóvar

Viele Fans von Pedro Almodóvar – allen voran Antonio Banderas – waren enttäuscht darüber, dass »Dolor y gloria« (deutscher Titel »Leid und Herrlichkeit«) in Cannes nicht die Goldene Palme gewonnen hat. Es ist der wohl persönlichste Film des berühmten spanischen Filmemachers. Zwar hat der im Film alleine in Madrid lebende und leidende Intellektuelle einen anderen Namen, doch ganz offensichtlich ist es eine autobiografischer Geschichte, die Almodóvar erzählt. Immer wieder erinnert sich der Regisseur im Film an seine Kindheit auf dem Land, das Leben in ärmlichen Verhältnissen. Damit ihr Sohn – der einem attraktiven jungen Maurer und Maler Lesen und Schreiben beibringt – auf die höhere Schule kann, schickt ihn die Mutter ins Priesterseminar. All das Stationen aus dem Leben Almodóvars. Doch der inzwischen 70-jährige Filmemacher verarbeitet nicht nur seine Rückenschmerzen, andere Krankheiten und Abhängigkeiten, seine Homosexualität. Er thematisiert auch die komplizierte Beziehung zu seiner dominanten Mutter – gespielt von Penelope Cruz. Deren Ehemann im echten Leben, Antonio Banderas, ist in Cannes für die Hauptrolle in »Dolor y gloria« als bester Schauspieler ausgezeichnet worden. Wie gesagt: ein in vieler Hinsicht sehr persönlicher Film. Und ein sehr guter obendrein … (lys.).