Opern- und Bühnenbauten in Europa

Landmarken und Millionengräber

Ein Blick auf Neubauten und Sanierungsfälle

Frankfurt hat derzeit mit den Städtischen Bühnen und dem Kulturcampus im wahrsten Wortsinn zwei große »Kulturbaustellen«. Oder hätte sie zumindest gerne – wenn man denn schon so weit wäre. Während man beim Kulturcampus derzeit vor allem »War da was?« fragt, wird bei der Zukunft der Bühnen zumindest mal viel darüber geredet. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Architekturmuseum (DAM) vor einiger Zeit eine Wanderausstellung entworfen, die allerdings mangels Kultur an sich derzeit nirgends zu sehen ist. Unter dem (zur Zeit fast euphorischen Titel) »Große Oper – viel Theater?« warfen die Macher*innen gleich mehrere sehr informative Blicke auf andere derartige Projekte in Europa. Sie blickten auf spektakuläre und die Silhouette ihrer jeweiligen Städte oder einzelner Viertel prägende Neubauten wie die Elbphilharmonie in Hamburg, die Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie in Stettin oder die Opèra de Lyon. Sie schauten auf interessante Konversionsprojekte, etwa das Theater im namensgebenden und ehemaligen Kraftwerk Mitte (Dresden) oder die neuen Theater und Oper Kopenhagens im Hafen auf einem ehemaligen Militärgelände. Und sie zeigten viel beachtete Sanierungen wie die Berliner Staatsoper unter den Linden und (scheinbar) »Never-Ending-Stories« wie die Bühnen Köln, deren geplante Wiedereröffnung mal kurz von 2015 auf 2022 verschoben wurde. Und dabei zeigte sich nicht nur bei diesem Projekt, wie sich Baukosten zuweilen »entwickeln«. In Köln etwa von ursprünglich 253 auf nunmehr (wohl mindestens) 545 bis 570 Millionen Euro. Apropos Baukosten: Als Herzstück der Ausstellung hatten die DAM-Experten auch schon mal mehrere Szenarien für die Städtischen Bühnen durchgerechnet – inklusive »zu erwartender Preissteigerungen« … (loe.).