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Suleima in Damaskus
Quelle: scs / Arte©

Kurzfilm des Jahres | 2018

Inside Syria. Und nicht nur Syria …

Jalal Maghouts »Suleima« (Arte)

Urban shorts verleiht zehn Mal im Jahr den urban shorts award für einen herausragenden urbanen und/oder gesellschaftskritischen Kurzfilm. Einmal im Jahr wird von der Redaktion aus den Preisträgern der »Kurzfilm des Jahres« gekürt. Für das Jahr 2018 fiel die Wahl auf Jalal Maghouts eindrucksvollen Animationsfilm »Suleima«. Der in Deutschland lebende syrische Filmemacher Jalal Maghout erzählt darin die Geschichte einer Frau im Syrien Asads. Einer Frau im Widerstand. In einem Syrien der Diktatur, des Überwachungsstaates und eines menschenverachtenden Regimes im Krieg gegen sein eigenes Volk. Wenige Dokumentationen geben dabei einen so tiefen Einblick in das Innere Syriens wie diese filmische Graphic Novel. Sie zeigt ohne Larmoyanz, warum die Menschen gegen dieses Regime aufstehen und warum sie dieses Land verlassen (haben). Das alleine würde ausreichen, »Suleima« zum Kurzfilm des Jahres zu küren. Doch der Film steht – leider – auch pars pro toto für Zustände in nicht wenigen Ländern dieser Welt, für Regime im Kampf gegen ihr eigenes Volk und für Gründe von Menschen, ihre Länder zu verlassen, verlassen zu müssen. Mit nur wenigen veränderten Federstrichen hätte Maghout den Film auch in einigen anderen Ländern ansiedeln können. Diese erschreckende Austauschbarkeit macht den Fim für die Redaktion zu dem »Kurzfilm des Jahres 2018«. Zumal er auch mehr als deutlich aufzeigt, wie wenig die Lösung von sogenannten »Flüchtlingsproblemen« an unseren Grenzen zu suchen ist (vss.).