Ob in der Natur, an einzelnen Orten oder bei anderen Menschen – Die Magie des Morbiden und Vergänglichen übt auf den Menschen immer wieder eine unbeschreibliche Faszination aus. Offenbar auch auf die beiden Frankfurter Jörg Kuberek und Jörg Rudolph. Immer wieder zieht es sie an Orte, die ihre beste Zeit offensichtlich hinter sich haben – und vor der Kamera der beiden Fotografen damit zu besten Motiven werden. Fabriken, Häuser, Läden, Plätze – Orte, an denen einst das Leben pulsierte, an denen gewohnt, gearbeitet, gelebt wurde. Und die nun verlassen sind – wartend auf ihre Sanierung, auf Investoren oder schlicht auf den (weiteren) Verfall. Orte, wie sie fast selbstverständlich zu einer sich verändernden Region gehören – und trotzdem nicht selten kaum wahrgenommen werden. Quer durch das Rhein-Main-Gebiet haben Rudolph und Kuberek diese Orte gesucht, gefunden – und festgehalten. Und mit ihren Fotografien damit zugleich einen ungewöhnlichen Reiseführer durch diese Region geschaffen – ein ganz persönlicher Blick in ein Rhein-Main-Gebiet, wo es nicht mehr blüht und boomt, dafür aber auch an diesen Stellen in seiner Morbidität und Vergänglichkeit einen ganz eigenen, faszinierenden Charme hat. Ein Charme, der ganz sicher nicht nur die beiden Fotografen erfasst(e) … Urban shorts dokumentiert in einem kleinen Ausschnitt diese Reise in die Vergangenheit, die als komplette Ausstellung in diesen Tagen auch in der Frankfurter Naxos-Halle zu sehen ist. Und wohl nur ganz wenige Plätze wären geeigneter gewesen für diese fotografische Reise zu den vergehenden Orten der Region. Fast hat man den Eindruck, als verschmelzen in dieser alten ehemaligen Industriehalle (realer) Ort und (gezeigte) Orte miteinander … (vss.).