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Selbst in Paris verkürzt Smog Lebenserwartung
Quelle: scs / Arte©

Arte+7 | Dokumentiert

Dicke Luft über Asien – und Europa

Klimakatastrophe ist auch in Europa spürbar

Für viele Menschen ist die Klimakatastrophe ein abstraktes Problem, sind Erderwärmung und steigende Meeresspiegel ferne Gefahren. Dass diese Ursachen schon heute Menschen töten, Krankheiten fördern und Leben verkürzen, ist nur wenigen bewusst. »Dicke Luft« heißt eine Arte-Dokumentation, die genau darauf eingeht und sich den immer gefährlicheren Folgen der Industrie- und Autoabgase über den Städten widmet – nicht nur im fernen versmogten Asien.

Weltweit atmen 90 Prozent der Stadtmenschen feinstaubbelastete Luft. In Neu Delhi, der Stadt mit der schlechtesten Luft überhaupt, überschreitet der Feinstaubgehalt an manchen Tagen die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zulässigen Grenzwerte bereits um das 100-fache. Asien steht im Fokus dieser Umweltkatastrophe. »Airpokalypse« oder »asiatische braune Wolke« nennen Wissenschaftlern die gewaltige Verschmutzung in und über den Millionenstädten Chinas und Indiens.

Doch die »Airpokalypse« ist längst kein asiatisches Problem mehr. Seit zehn Jahren breitet sich die »asiatische braune Wolke« über die Luft auch auf andere Kontinente aus – und trifft dort noch auf die eigenen, lediglich kleineren »braunen Wolken«. Und die Folgen werden immer dramatischer. Bei Erwachsenen steigt die Zahl der Krebserkrankungen drastisch an, Kinder leiden immer häufiger an Asthma. Weltweit sterben pro Jahr sieben Millionen Menschen an den Folgen der Feinstaubbelastung. Schadstoffe in der Luft sind auch der Grund dafür, dass die Lebenserwartung in Europa nicht weiter steigt. Der Smog über Paris hat zuletzt die Lebenserwartung der dortigen Bevölkerung bereits um ein Jahr verkürzt. Wahrlich alles kein abstraktes, kein fernes Problem mehr (red /  sfo.).