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Quelle: Corso Film©

Lichter Filmfest | Der Tag

(K)ein Einzeltäter

22.04. | Tagestipp von Nikoleta Skrapara

Das rassistische Attentat in Hanau ist für mich Teil einer wichtigen Erinnerungskultur, um dem kollektiven Vergessen solcher Taten vorzubeugen. Regisseur Julian Vogel widmet den dritten Teil seiner Doku-Trilogie den Geschichten dreier Familien, die am 19. Februar 2020 geliebte Menschen aus ihrer Mitte verloren haben. Der Film zeigt eindrücklich diesen Kampf gegen das Vergessen und erzählt davon, wie aus der Trauer die Entschlossenheit erwächst, etwas zu verändern. Die Premiere des Films wird sicher ein ganz besonderer und emotionaler Moment, auf den man sich einlassen sollte. Sie findet in Anwesenheit einiger Familienmitglieder und des Regisseurs statt …

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Quelle: Faula Films©

Lichter Filmfest | Der Tag

Film über Film über Paare

21.04. | Tagestipp von Maren Burger

Mein Highlight am Freitag ist »A Film about Couples«. In dem Film geht es um die Liebe, ums Filmemachen und die Probleme, die beides mit sich bringen kann. Die Story dreht sich um die Regisseur*innen Oriol Estrada und Natalia Cabral, die auch im echten Leben ein Paar sind, eine kleine Tochter haben und gemeinsam Filme machen. Im Film spielen sie sich deswegen einfach selbst, während sie versuchen, ihren neuesten Film zu drehen. Gleichzeitig müssen Beziehung und Elternsein unter einen Hut gebracht werden. Das zeigt der Film absolut charmant, witzig, selbstironisch und vor allem ehrlich. Man muss die beiden dabei einfach gerne haben. Wobei ich mich nicht nur über den Film freue, sondern auch darüber, dass dieses Paar hinterher noch Fragen beantwortet …

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Bis ans Ende der Nacht - Der Eröffnungsfilm frisch von der Berlinale
Quelle: Heimatfilm©

Das Festival | Lichter Filmfest

Liebe bei Licht(er) besehen

Sechs Tage Filme, Gespräche, Art, Preise

Die Liebe, das vielleicht älteste Thema der Menschheit, hat es in diesem Jahr auf die Agenda des Lichter Filmfests in Frankfurt gebracht. Liebe in allerlei Variationen. Die Liebe der alleinerziehenden koreanischen Mutter für ihren Sohn, mit dem sie nach Kanada ausgewandert ist. Die Liebe zum Film oder im Gefängnis. Die ständige Schwester der Liebe, die Eifersucht, die sich durch in einen vielseitigen Ensemblefilm aus Portugal zieht. Die Liebe zu einem Ort, einem Job oder zu dem eigenen, gerade erwachenden Körper. Lichter spielt das Thema in diesem Jahr in allen seinen Facetten – oder zumindest in sehr vielen. In internationalen und lokalen Langfilmen, zahlreichen Kurzfilmrollen, in seinen Art Awards und in virtuellen Realitäten. Ganz nebenbei lassen sich bei Lichter, dem Festival ohne festen Ort, mit der Liebe zum Film auch in diesem Jahr auch Orte entdecken: vom »Großen Kino« Metropolis über die kleinen Arthouses wie dem Mal Seh’n bis zum Kultort wie dem Massif Central, das dieses Jahr das Festivalzentrum ist. Und sich dabei noch – mit zahlreichen Gesprächen, Preisen und Ausstellungen – ganz nebenbei mal wieder ins Festivalfeeling verlieben … (red.).

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Quelle: GoEast / Adilkhan Yerzhanov©

GoEast Filmfestival | Der Tag

Film-Noir-Western im Osten

29.04. | Tagestipp von Johannes Keens

Mich interessieren an osteuropäischem Kino vor allem die dargestellten Bilder der verschiedenen postsozialistischen Gesellschaften. So auch im Fall von »Goliath«. Der Film von Adilkhan Yerzhanov erzählt die Geschichte eines Mannes aus einem kasachischen Dorf, dessen Frau von einem lokalen Gangsterboss umgebracht wird. Dabei bedient er sich gleich einer doppelten Genrelinse: Sowohl Westernbilder mit den weiten Steppen Kasachstans und ihren gesetzlosen Reitern als auch Motive des Film noir wie die unvermeidliche Korruption eines ursprünglich rechtschaffenen Mannes im Angesicht der Welt des Verbrechens finden sich in »Goliath« wieder. Auf diese Weise erzeugt der Film ein künstlerisch ansprechendes Bild einer Nation und ihrer Widersprüche in postsozialistischer Zeit …

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Das Deutsche Filmmuseum
Quelle: DFF©

Lichter Filmfest | Der Tag

Filmlegenden bei Lichter

19.04. | Extratipp von Anna Charlotte Seel

Ein ganz besonderes Highlight des diesjährigen Lichter Filmfests ist für mich der 3. Kongress »Zukunft Deutscher Film« mit all seinen geladenen Gästen, der am Mittwoch startet. Als Film- und Medienstudentin ist es eine große Gelegenheit, Filmschaffende und Vertreter*innen der Medienbranche zu erleben und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dass die Persönlichkeiten – wie zum Beispiel Dominik Graf, Wolfgang M. Schmitt, Irene von Alberti oder Alfred Holighaus – dabei aus ganz unterschiedlichen Branchen kommen, macht das Ganze noch spannender. Und auf die Anwesenheit des Kult-Regisseurs Edgar Reitz bei einem Panel, aber auch bei einer abendlichen Lesung seiner neuen Autobiografie, freue ich mich besonders …