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Unterwegs in der Vergangenheit
Quelle: Filmz©

FILM DES TAGES | FILMZ MAINZ

Ein Chance auf Versöhnung?

07.11. | Tagestipp von Anne Hartmann

»Im Frühjahr 1954 hatte mein Großvater im 6. Bezirk von Saigon ein Foto machen lassen, das mich fast 70 Jahre später auf eine Reise geschickt hat.« Dieses Foto war ein Familienfoto. Die Familie auf dem Foto floh nach dem Fall von Saigon aus Vietnam. Sie lebt heute über drei Kontinente verstreut und hat untereinander keinen Kontakt mehr. Schuld sei der Kommunismus, wie die Tochter jenes Mannes aus Saigon sagt. Regisseur Dieu Hao Do, sein Enkel, tritt eine Weltreise an, um zu verstehen, wie politische Verfolgung und Gewalt die Geschichte seiner Familie umgeschrieben haben. Zwischen Berlin, Hong Kong, Los Angeles und Saigon; zwischen Zuhören und Zusammenführen findet er seine eigene Stimme. Die Leinwand lässt in die Wohnzimmer und Geschichte(n) der Familie Do blicken und zeigt, dass nicht immer zusammenpasst, was zusammengehört. Ein Film über den Umgang mit kollektiven Traumata und historische Aufarbeitung – und damit an Aktualität kaum zu übertreffen …

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Rückkehr an den heimischen Küchentisch
Quelle: DFFB Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin©

FILM DES TAGES | FILMZ MAINZ

Und noch mal Familie …

07.11. | Tagestipp von Julia Hübner

Nachdem sie vom Tod ihrer geliebten Großmutter erfahren hat, kehrt Schauspielerin Nina in ihre Heimat zurück. Ursprünglich wollte sie schnell wieder abreisen, aber die Verschiebung der Beerdigung zwingt sie zu einem längeren Aufenthalt. Während dieser Zeit muss sie sich mit ihrer Familie, insbesondere ihrer Mutter Konnie und ihrem Vater Harald, auseinandersetzen. Dies führt zu Konflikten und ungelösten Problemen in dieser sehr komplexen Familienbeziehung. Regisseurin Tanja Egen präsentiert in ihrem einfühlsamen Film eine Geschichte über Entfremdung und die Suche nach Versöhnung, ohne dabei auf übermäßiges Drama zu setzen. In der realistischen Ruhrpott-Umgebung werden die alltäglichen Spannungen zwischen Nina und Konnie hervorgehoben. Der Film betont die Bedeutung menschlicher Beziehungen und die Möglichkeit, sich selbst und die Vergangenheit zu verstehen, um Verbindungen zu heilen …

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Was tun mit einem Papagei, der Nazi-Parolen ruft?
Quelle: Filmz©

FILME DES TAGES | FILMZ MAINZ

Hilfe, ist mein Papagei Nazi?

01.11. | Tagestipp von Julia Hübner

»Kommt ein Vogel geflogen« ist eine absurde und zugleich humorvolle Geschichte, die von einem echten Vorfall inspiriert wurde. Der Film erzählt von Birgit, einer Tierpflegerin, die ihrer Tochter Sarah einen Papagei schenkt. Das Tier wird zu Sarahs treuem Begleiter und gibt ihr Sicherheit inmitten der Hänseleien in der Schule aufgrund ihrer Sprachstörung. Doch plötzlich beginnt der Papagei, NS-Parolen von sich zu geben, was nicht nur zu Problemen bei Birgits jüdischen Schwiegereltern führt, sondern auch die Medien auf den Plan ruft. Birgit gerät ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit und steht vor einer schwierigen Entscheidung. Auf humorvolle Weise behandelt der Film Themen wie Rechtspopulismus und Tierliebe. Er regt zum Nachdenken an und zeigt, wie eine absurde Situation das Leben der Handelnden urplötzlich prägen und verändern kann. Mit Empathie werden die Figuren dargestellt und ihre inneren Konflikte beleuchtet. »Kommt ein Vogel geflogen« zeigt zudem, wie Tiere uns Sicherheit geben können – aber auch die Verantwortung, die wir als Gesellschaft haben, mit solchen Situationen umzugehen. Ein Film für alle, die gerne lachen und sich für gesellschaftliche Themen interessieren …

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Filmszene aus »Everybody Leaves in the End«
Quelle: Filmz / Simon Schneckenburger©

FILME DES TAGES | FILMZ MAINZ

Schwierig, schwierig

02.11. | Tagestipp von Manuel Matuk Ruth

Schwierige Situationen, noch schwierigere Entscheidungen – Es sind gleich drei Filme, die allesamt nicht als leichte Kost zu bezeichnen sind, mit denen wir in den diesjährigen Wettbewerb des Mittellangen Films starten. Die drei Filme – »Mitläufer« von Frederic Kau, »Einen Meter entfernt« von Stephanie Olthoff und »Everybody Leaves in the End« von Simon Schneckenburger – verbindet alle der rote Faden, dass im Mittelpunkt der Erzählungen schwierige zwischenmenschliche Beziehungen stehen. Mehr noch: Sei es auf der Polizeistation, auf der eine rechte Gesinnung offen kundgetan wird, im Drogenkonsumraum oder in der Jugendstrafanstalt, alle Protagonist*innen sehen sich jeweils mit ebenso schwierigen Entscheidungen konfrontiert. So gesehen bildet dieser Auftakt des Mittellangen Films zwar nicht das gesamte Spektrum dieses Wettbewerbs ab, doch gerade weil in diesen Dramen aktuelle Probleme unserer Gesellschaft packend auf die Leinwand gebracht werden, sind diese Filme durchaus repräsentativ …

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Szene aus Traumhaft Echt
Quelle: Filmz©

FILME DES TAGES | FILMZ MAINZ

Von Psycho bis Schwimmunterricht

04.11. | Die Tagestipps von Julian Thösen

Auch in der Rhein-Main-Region entsteht Filmkunst. Im Lokalen Kurzfilmwettbewerb zeigen wir davon in diesem Jahr fünf ausgewählte Kurzfilme aus der Region. Eingeleitet werden die Wettbewerbsfilme zudem mit dem Vorjahressieger unseres 55Filmz Wettbewerbes als Vor-Kurzfilm, also noch mehr lokales Kino. Danach geht es weiter in bunter Folge: Ob Schwimmunterricht zum Schmunzeln, fesselndes Familiendrama, gemächliche Coming-of-Age-Geschichte, packender Psycho-Thriller oder eine außergewöhnliche Alternativwelt – die Kreativität und das Talent der regionalen Filmschaffenden müssen sich im nationalen Vergleich in keinster Weise verstecken! Da trifft es sich gut, dass einige der Regisseur*innen, Autor*innen und Darsteller*innen der Kurzfilme für Fragen und Antworten sowie danach auch noch für einen anschließenden Austausch im Filmzimmer am Münsterplatz zu Gast sind …