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Filmszene
Quelle: scs / Lichter©

Lichter Filmfest Frankfurt International

Ballast abwerfen

03.04.2016 | Tagestipp von Festivalleiter Gregor Maria Schubert

Mein Tipp für den letzten Festivaltag ist »Walking Distance« – ein Film über den beschwerlichen Weg eines Übergewichtigen heraus aus dem Gefängnis der eigenen Einsamkeit. Der Regisseur Alejandro Guzmán Alvarez zeigt uns die alltägliche Mühsal eines an Fettleibigkeit leidenden Menschen. Seit Jahren hat Frederico Sanchez seine Wohnung nicht mehr verlassen. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist seine Schwester, die regelmäßig zu Kontrollbesuchen vorbeischaut. Dabei macht uns der Filmemacher aber nicht zu Voyeuren, sondern blickt mit zartem Humor auf die Welt des Protagonisten (Gregor Maria Schubert).

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Quelle: scs / Lichter©

Lichter Filmfest Frankfurt International

»Les Sauteurs« – Europa fest im Blick

30.03. | Tagestipp von Festivalleiter Gregor Maria Schubert

»Les Sauteurs« ist sicher einer der eindrucksvollsten Filme unseres diesjährigen Festivals. Er spielt auf dem Mount Gurugu – dem Ort an der nordafrikanischen Küste, an dem sich die Flüchtlinge aus Afrika auf ihrem Sprung nach Europa sammeln. Von ihm aus haben sie mit dem Blick über das Mittelmeer die Zukunft buchstäblich vor Augen. Auf dem Mount Gurugu haben die Filmemacher Estephan Wagner und Moritz Siebert dem jungen Abou eine Kamera in die Hand gedrückt, mit welcher er über einen längeren Zeitraum hinweg seines und das Leben der Menschen in diesem letzten Lager vor Europa dokumentiert hat. Wenn das Wort »Authentizität« beim Filmemachen irgendwo eine Berechtigung hat, dann sicher bei diesem eindrucksvollen, sehr nahen und nahe gehenden Film. Ebenfalls spannend heute: die Eröffnung und die Preisverleihung des Lichter Art Award um 19 Uhr in der Naxos-Halle (Gregor Maria Schubert).

Lichter Filmfest Frankfurt International

Meine Brüder und Schwestern im Norden

29.03. | Der Tagestipp von Festivalleiter Gregor Maria Schubert

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Filmausschnitt | (c) Lichter

»Wir eröffnen heute mit einer Weltpremiere: Regisseurin Sung-Hyung Cho zeigt um 20 Uhr im Festivalzentrum Mousonturm ihren Film »Meine Brüder und Schwestern im Norden«, der die Brücke zwischen der regionalen Werkschau des Festivals und seiner internationalen Filmreihe zum Thema »Grenzen« schlägt. Sung-Hyung Cho ist Südkoreanerin und Frankfurterin, die als erste Südkoreanerin offiziell Menschen in Nordkorea porträtieren durfte. Eine eindrucksvolle Dokumentation, absolut sehenswert. Ebenfalls um 20 Uhr und ebenso empfehlenswert: die erste von zwei Internationalen Kurzfilmrollen mit sechs handverlesenen Produktionen aus den Partnerstädten und –regionen von Lichter (Gregor Maria Schubert).«