©
---
Quelle: Hesam Yousefi©

Lichter Filmfest | Der Tag

Für ihre Kinder

20.04. | Tagestipp von Kenneth Hujer

Solange die Freiheit nicht in allen Ländern blüht, braucht es Menschen wie Mahatma Gandhi, Nelson Mandela oder aber Mina Ahadi! Das war mein Gedanke, nachdem ich Hesam Yousefis filmisches Porträt über die iranische Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi gesehen habe. Es ist ein Film, der berührt und inspiriert. Über eine beeindruckende Frau, die uns offenbart: Stärker als alle Grausamkeit zwischen den Menschen ist der Mensch in der Liebe zu ihnen. Beim Film selbst sind am Abend sowohl der Regisseur als auch Mina Ahadi anwesend …

©
---
Quelle: DFF / Verleih©

Lichter Filmfest | Der Tag

Für ein besseres Leben

19.04. | Tagestipp von Linh Diêu

»Riceboy Sleeps« ist mein Lieblingsfilm dieses Jahres, weil der Film in mir große Sympathien geweckt hat. Als Vietnamesin, die zum Studieren nach Deutschland ging, habe ich auch viele Schwierigkeiten erlebt – so wie Mutter und Sohn in diesem Film: Sprachbarrieren, Kulturschock oder sogar Rassismus. »Riceboy Sleeps« ist nicht nur eine sehr berührende, sondern auch eine sehr inspirierende Geschichte. Insbesondere für Menschen, die ihre Heimat verlassen und in ein fremdes Land ziehen …

©
---
Quelle: Heimatfilm©

Lichter Filmfest | Der Tag

Mit Fußfessel durch Frankfurt

18.04. | Tagestipp von Sascha Müller

Für mich ist Christoph Hochhäuslers Film »Bis ans Ende der Nacht« ein Highlight des Lichter Filmfests – Nicht ohne Grund ist er der Eröffnungsfilm des Festivals. Denn Hochhäusler zeigt darin, dass er mit Genre-Elementen umgehen kann: Eine komplizierte Beziehung im düsteren Frankfurt, ein kontrastreiches Spiel mit dem galanten Soundtrack, ein besonders charismatischer Gegenspieler sowie eine kreative Kamera verschieben lustvoll die Grenzen des deutschen Krimis. Trans*Frau Leni, wunderbar gespielt von Thea Ehre, und Ermittler Robert müssen eine Schein-Beziehung eingehen, um an einen Frankfurter Großdealer heranzukommen. Und erleben zusammen mit dem Publikum einen spannungsreichen Ausflug in den Frankfurter Untergrund. Fesselnd, nicht nur wegen einer Fußfessel …

©
---
Quelle: Filmz©

FILME DES TAGES | FILMZ MAINZ

Allerlei Menschliches in Kürze

13.11. | Tagestipp von Verena Freund

Kurzfilme sind in der Filmz-eigenen Definition alle filmischen Werke unter 20 Minuten. Das Format, meist losgelöst von großen Fördersummen, bietet eine Spielwiese für aufstrebende Filmschaffende oder alteingesessene Größen der deutschen Kinoszene. In diesem Jahr präsentiert Filmz acht Kurzfilme, die unterschiedlicher nicht sein könnten. »The Art of Authenticity« von Carlo Oppermann gewährt einen Blick hinter die Kulissen des Berliner Stadtgefühls, »Laika & Nemo« (Regie: Jan Gadermann) nehmen uns mit in ihre für uns so fremde Welt, auf die wir nur durch die Gucklöcher eines Astronautenanzugs oder einer Taucherglocke blicken können. »Mach’s Licht aus!« (Regie: Marc Philip Ginolas, Marius Beck) führt einem die irrwitzigen Gedankenwege eines jungen Erwachsenen vor Augen, der sich doch eigentlich bereits vom vertrauten heimischen »Nest« verabschiedet hatte – und dennoch stets die wachsamen Eltern fürchtet. »Better Half« von Jürgen Heimüller hingegen bricht mit derlei Leichtsinn und thematisiert auf zynische Art und Weise den drohenden Untergang der Welt durch den rasanten Bevölkerungswachstum. In »Die allerlangweiligste Oma auf der ganzen Welt« (Regie: Damaris Zielke) zieht die kleine Greta spontan die Beerdigung der eigenen Oma vor, obwohl diese noch gar nicht tot ist, und mit »Scheißwetter« schenkt uns Jens Kevin Georg nebst 18 Minuten Dauerregen auch die sonnigen Gefühle und grauen Gewitterwolken einer turbulenten Freundschaft. »Get home safe« (Regie: Tamara Denic) und »Safety first« (Regie: Samuel Bär) schildern schließlich beide die Begegnung zwischen zwei Fremden, doch während Maya von Night-Guard über den sicheren Heimweg einer jungen Frau wachen muss, sehen sich Annie und Paul unverhofft wieder, nachdem sie sich eigentlich schon voneinander getrennt geglaubt haben …

©
---
Quelle: Filmz©

FILM DES TAGES | FILMZ MAINZ

Uniform. Macht. Leute.

12.11. | Tagestipp von Nico Friedt

Der Hauptmann zeigt eine der tiefsten Abgründe der menschlichen Geschichte. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs findet der Gefreite Willi Herold die Uniform eines Hauptmanns und beginnt seine neu gewonnene Autorität auszunutzen. Was als reiner Überlebenswille beginnt, entwickelt sich nach und nach in einen Missbrauch seiner Macht. Im stilvollen schwarz-weiß inszeniert Regisseur Robert Schwentke die Grausamkeit, die aus der Zunahme des eigenen Ansehens entstehen kann in einem stark hierarchischen System, welches sich durchzogen von Chaos nach einem Anführer sehnt. Mit ein bisschen schwarzem Humor gelingt es ihm, ein erschütterndes psychologisches Portrait eines Menschen zu zeichnen, dessen radikale Abscheulichkeit einen nachdenklich im Kinosaal zurücklässt.