Tanz mit seiner ganz eigenen Faszination
Quelle: Barbara Walzer©

Tanzfestival Rhein-Main

Tanz an (fast) allen Orten

Darmstadt, Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden

Schon zum neunten Mal eröffnete Ende Oktober das Tanzfestival Rhein-Main. In dieser Zeit hat es sich nicht nur in der Region einen Namen gemacht, sondern sich auch bereits zu einem der führenden Festivals in Deutschland entwickelt. Gestützt auf eine breite Infrastruktur in der Tanzplattform Rhein-Main mit den Flaggschiffen des Hessischen Staatsballetts und des Künstler*innenhauses Mousonturm. Die neunte Ausgabe steht unter dem Motto »In the Blink of an Eye«. Gut zwei Wochen lang spüren Ensembles aus der Region und aus der ganzen Welt »Kipppunkten« im Leben nach. Vor allem zweierlei prägt dabei viele Aufführungen: das »Spiel« mit scheinbaren Beschränkungen – und die Vielzahl der Tanzstile, mit denen nicht zuletzt auch Beschränkungen aufgelöst werden. Exemplarisch für ersteres das Stück »Soft Offer« von Angela Alves, die mit ihrer eigenen Nervenerkrankung auf der Bühne spielt und die Unverfügbarkeit von Körpern deren allgemeinen Selbstoptimierungen entgegenstellt. Exemplarisch für letzteres Dana Michels Stück »Mike«, das in der leerstehenden 31. Etage eines imaginären Bürohauses spielt und laut Selbstbeschreibung mit »Improvisation, Choreografie, Skulptur, Comedy, Hip-Hop, Kinematografie, Techno, Poesie, Psychologie, Dub und sozialem Kommentar« kaum eine Spielform außen vor lässt. Wie bereits seit einigen Jahren eingeübt, nimmt das Festival auch in diesem Jahr wieder die Region als Ganze und mit ihren Menschen mit. Spielorte sind einmal mehr in Darmstadt, wo das Festival auch eröffnet wird, in Frankfurt, in Offenbach und in Wiesbaden. Beschlossen wird das Festival zudem auch in diesem Jahr wieder mit einem großen offenen Tanzfest: dem Tanztag in der ganzen Region, also auch weit über die vier Festivalorte hinaus, der mit insgesamt 95 Workshops Tanz für die Besucher*innen direkt erlebbar machen soll (red.).