Zum Durchklicken | © Copyright aller Bilder: Ajuntament de Barcelona
Mehr zum Thema: Masterplan mit Superilles + Barcelona in Darmstadt
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Stadtentwicklung ist normalerweise ein typisches Top-down-Geschäft. Städte und Unternehmen planen ein Stadtviertel; die Bevölkerung wird zuweilen in partizipativen Prozessen mehr oder minder beratend hinzugezogen. Rund um das ehemalige Haus der Statistik – bestehend aus vier Hochhauskomplexen und dem kleinen Werkstattgebäude – entstand in Berlin ein neuer Ansatz, bei dem neben Stadt und Wohnbaugesellschaften direkt zahlreiche Gruppen als Pioniernutzer*innen miteinziehen und mitgestalten konnten. Bundesweit ein mit Spannung beobachteter Modellversuch.
Die Idee: Das Haus der Statistik ist ein Modellversuch einer koproduktiven Stadtentwicklung. Das Gegeneinander von Top-down und Bottom-up soll durch ein Miteinander im Sinne einer vielstimmigen Gestaltung von Stadt abgelöst werden. Das Land Berlin leitete das Projekt 2017 mit der Rekommunalisierung des Gebäudekomplexes der ehemaligen Staatlichen Zentralverwaltung der Statistik der DDR 2017 als kooperative Entwicklung ein. Zahlreiche Nutzungsangebote in den bestehenden Räumen wenden sich an Gruppen, die sonst, insbesondere in derart zentralen Stadträumen, nicht an diesen Prozessen beteiligt, sondern eher von Verdrängung und Marginalisierung betroffen sind.
Der Ort: Der ehemalige Sitz der Staatlichen Zentralverwaltung der Statistik der DDR besteht aus vier Hochhauskomplexen mit jeweils neun bis elf Geschossen sowie Verbindungsbauten. Der gesamte Komplex stand seit 2008 leer. Das Ergebnis eines städtebaulichen Werkstattverfahrens von 2019 sieht vor, dass auf dem mehr als drei Hektar großen Areal ein neues Stadtquartier entsteht und die bestehenden Bauten mit rund 46.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche um weitere rund 70.000 Quadratmeter Neubaufläche ergänzt werden. Aktuell stehen geringe Teile der Gebäude für unterschiedliche Zwischennutzungen zur Verfügung.
Programm: Seit Sommer 2019 beleben Pioniernutzungen die Erdgeschosse. Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Nachbarschaft, Klima und Ernährung sind die Themen der verschiedenen Zwischennutzer*innen, die durch die beginnenden Sanierungsarbeiten ihrerseits zu einem hohen Maß an Flexibilität verpflichtet sind. Es wird Wert darauf gelegt, mit den Angeboten auch Nachbar*innen anzusprechen, die sonst wenig Zugang zu Stadtentwicklung haben. Zugänge für Kinder und Jugendliche genießen ein besonderes Augenmerk. Über 40 Gruppen nutzen das Areal zurzeit. In regelmäßigen Plenarsitzungen werden gemeinschaftliche Themen verhandelt, die Kuratierung der Pioniernutzungen erfolgt durch die Koop5 (s.u.). Mit der Werkstatt Haus der Statistik steht ein zentraler Raum für Themenabende, Quartierslabore, Vernetzungsratschläge und einen »PlanTisch« zur Verfügung, um die kooperative Stadtentwicklung auf partizipativ mit Informationen, Konsultationen, Kooperationen und Koproduktionen zu ermöglichen.
Akteur*innen: Zur Umsetzung des Gesamtvorhabens arbeiten öffentliche Hand und Zivilgesellschaft in einer »Koop5« genannten Kooperationsgemeinschaft zusammen, die aus dem Bezirk Berlin-Mitte, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, den landeseigenen Gesellschaften WBM (Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte) und BIM (Berliner Immobilienmanagement) sowie der Genossenschaft »ZUsammenKUNFT Berlin eG« (ZKB) besteht. Die ZKB setzt im Auftrag der Koop5 die Mitwirkungsprozesse um und verantwortet die Pioniernutzungen. Diese müssen gemeinwohlorientiert und gemeinschaftlich sein. Der finanzielle Beitrag richtet sich nach den jeweiligen Möglichkeiten. Die Genossenschaft will damit vor allem Wirksamkeit erfahrbar machen. Ihr Credo: »Ich kann mein eigenes Lebensumfeld gestalten. Das jedoch muss ich jeden Tag neu mit den
Interessen anderer verhandeln.«
Gebäude verursachen weltweit 40 Prozent des CO₂-Ausstoßes. Er entsteht zu großen Teilen bereits beim Bau, bei Gewinnung, Transport und Verarbeitung der Materialien und deren Entsorgung. In Zeiten des Klimawandels ist der Verlust dieser »Grauen Energie« ein Problem, vor allem durch Abriss und Neubau von Gebäuden. Urban shorts widmet ein Special dem Bauen mit Bestand, das Graue Energie weiternutzt. Anlass war die Ausstellung »Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand« im Deutschen Architekturmuseum. Wobei Bauen im Bestand eigentlich gar nichts Neues ist …
Schon in der Antike war es gang und gäbe. Ob Griechen oder Römer – immer wieder wurden Ruinen alter oder eingestürzter Gebäude buchstäblich als Steinbruch für neue Bauten benutzt. Besonders beliebt waren Säulen oder Kapitelle, die als Zitat oder als Baumaterial weiterverwendet wurden. Aber auch schnöde Steinquader wurden oft wiederverwendet. Die alte justinianische Zisterne Konstantinopels nahe der Hagia Sophia ruht auf unzähligen, meist korinthischen Säulen verschiedenster Herkunft. Auch im Mittelalter wurde die Tradition fortgesetzt. Die Baumeister Karls des Großen haben sich bei der Kapelle der Aachener Kaiserpfalz gar in Ravenna bedient. Und bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden in vielen mitteleuropäischen Städten Abrissgenehmigungen nur erteilt, wenn zuvor der Bestand ausgewertet und gegebenenfalls für eine weitere Verwertung gesichert worden war. Erst im Zeitalter der Industrialisierung kam dieses Wiederverwerten aus der Mode.
»Graue Energie« heißt jene Energie, die bei der Entstehung eines Gebäudes gebündelt wird. Jener Energiebedarf also, der in der Herstellung, dem Transport, der Verwertung und Verarbeitung sowie letztlich in der Entsorgung eines solchen Baus steckt. Am Lebenszyklus eines Gebäudes macht sie rund 50 Prozent der Energie aus … (mehr lesen).
Es ist fast ein Mahnmal, wie Städte und Gemeinschaften nicht mit ihrem (Bau-) Bestand umgehen sollten. Das Alte Polizeipräsidium – einst ein stattliches Landmark im Stadtbild der Main-Metropole – ist über zwei Jahrzehnte hinweg von Stadt und Land in eine Ruine verwandelt worden. Zwei Jahrzehnte dauerte es, bis ein Käufer und neuer Besitzer gefunden wurde. Bis auf das vordere Hauptgebäude – fast könnte man sagen: bis auf die Fassade –, wird der weitläufige Gebäudekomplex nun abgetragen. In einigen Jahren wird hinter dieser Fassade dann ein neuer Komplex aus sehr viel Büro-, einigen Hotel-, Wohn- sowie ein paar Gemeinschaftsflächen stehen. Neues Landmark des Areals wird ein Hochhaus. »Lost Place / Verlorener Ort« haben denn auch vier Fans des Alten Polizeipräsidiums ihr Buch genannt, in dem sie dem alten Landmark ein publizistisches Denkmal setzten. Zahlreiche Fotos zeigen eindrucksvoll, wie sonst eigentlich nur Bauspekulanten ein Ensemble verfallen lassen können. Texte von Stadtführern, Journalisten und ehemaligen Mitarbeitern der alten Gemäuer (warum auch immer übrigens ausschließlich Männer) fügen den vielfach melancholischen Bildern noch einige gut gesetzte Fußnoten über das einstige Leben in den alten Mauern hinzu. Ein Buch als Hommage auf etwas, was kein Ruhmesblatt für Stadt und Land ist. Nur ein Bruchteil der Gebäude und der »grauen Energie« (des verwertbaren Bestandes) werden bewahrt. Nur ein Bruchteil des Areals kommt Gemeinschaft oder bezahlbarem Wohnraum zu Gute. Gerade beim Streit um den Verkauf zeigte sich auch, wie wenig oft »die Politik« auf ihre Sonntagsreden von Stadt-Entwicklung für Menschen gibt. Das Land, in dessen Besitz das Areal war, wollte einen möglichst hohen Preis erzielen. Die Stadt, die davon wenig hatte, hat ausgerechnet hier am lautesten nach bezahlbarem Wohnraum gerufen. Man darf gespannt sein, wie sehr dieser Ruf bei anderen Großbaustellen auf ihrem Terrain nachhallt. Immerhin: Das Alte Polizeipräsidium hat mit »Lost Place« noch einen würdigen Nachruf erhalten, ein ebensolcher Nachfolger ist bisher nicht wirklich in Sicht … (vss.).
Viel zu oft werden in Städten alte Gebäude durch mehr oder minder schicke Neubauten ersetzt. Nicht selten ist dies Unsinn – zuvorderst ökologisch, oftmals sozial und am Ende auch ökonomisch. Frankfurts Bau-Dezernentin Sylvia Weber plädiert für ein Umdenken und nimmt auch die eigene Verwaltung in die Pflicht.
Bereits seit über einem Jahrhundert gehen im Frankfurter Stadtteil Oberrad Schülerinnen und Schüler in die Gruneliusschule. Mittlerweile aber ist der mehrfach erweiterte Komplex um das turmartige Schulgebäude von 1907 trotz Renovierungen in die Jahre gekommen – und damit auf meinem Schreibtisch als Bau- und Schuldezernentin gelandet. Längst sind Lehrräume nicht mehr zeitgemäß, ist die Sportversorgung bestenfalls noch eine Turnhalle und das Ganze energetisch eine Katastrophe. Deshalb sollte die Schule abgerissen und neu gebaut werden. Doch dann kam der Ortsbeirat mit dem Wunsch, den Turm zu erhalten. Er sei mit der markanten Erscheinung und seiner Geschichte wichtig für die Identifikation der Bürger*innen mit ihrem Ortsteil. Wissend, wie wichtig Identität für Bewohner*innen eines Stadtteils ist, haben wir uns mit Schulgemeinde und Eltern erneut zusammengesetzt und einen neuen Plan erdacht: Wir erhalten den Turm und einen Großteil der alten Schule, werden drinnen um- und drumherum an- und weiterbauen. Alle Beteiligten sind überzeugt, dass wir das zu eng gewordene Erbe der Stifterfamilie Grunelius in ein zeitgemäßes Schulgebäude transformieren können, welches Raum gibt für neue pädagogische Ansätze bei weitgehendem Erhalt des Bestandes. Zumal der Erhalt von viel sogenannter »grauer Energie« auch ökologisch Sinn macht. Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als die Hälfte der Energie, die wir in die Herstellung von Gebäuden gesteckt haben, erhalten bleiben kann, wenn wir nicht abreißen. Nimmt man alles zusammen, ist es am Ende sogar ökonomischer, mit Bestand zu bauen … (mehr lesen).
Nicht nur wegen seiner zwölf Stockwerke hätte das bald ehemalige Frankfurter Juridicum das Zeug für ein Leuchtturmprojekt. Interessierte und Fachleute glauben, dass sich der Bau bestens für ein »zweites Leben« mit Kultur- und Wohnraum eignen würde und leicht zu sanieren wäre. Dem steht aber noch ein alter Plan entgegen: der Abriss und ein (ganz) neues Areal für Kultur, Gewerbe, Wohnungen und eine Hochschule. Das Ergebnis: Derzeit häufen sich mal wieder rund ums Gelände vor allem Entwürfe und Diskussionsrunden. Was allerdings auch nicht ganz neu ist …
Überschriften für die folgende Geschichte ließen sich viele finden: »Stadt, Land, Nirwana?«, »Grau ist alle Energie«, »Never Ending Campus«, »Kulturcampus ohne Kultur und Campus«, »Ein Leuchtturmprojekt für Frankfurt«, »Hauptsache, wir haben miteinander geredet«. Seit über einem Jahrzehnt plant und diskutiert Frankfurt – die Stadt und alle irgendwie Interessierten – über einen »Kulturcampus« im Stadtteil Bockenheim. Die Vision: ein urbanes Quartier für Kultur, Wohnen, Gewerbe und Wissenschaften. Die Horrorvision: ein gehobenes »Wohngebiet am Kulturcampus« ohne Kultur (und) Campus. Mittendrin, fast wie ein Kulminationsort: das alte Juridicum, in den 60er Jahren von Architekt und Stadtplaner Ferdinand Kramer zwölf Stockwerke hoch für angehende Jurist*innen erstellt – und nun schon seit Jahren in einem merkwürdigen Dämmerzustand. Der banale Plan am Anfang: ein Abriss und damit ein »Plan blanche«, um auf dem freien Gelände einen Neubau für die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK, wohnhaft derzeit noch im Westend) und drumherum viel Wohn-, Gewerbe- und eventuell noch Kulturraum zu schaffen. Beteiligt am Spiel seither: das Land Hessen, das den Hochschulbau forcieren möchte, die Stadt Frankfurt, die Wohnungen braucht und auch noch einige andere Dinge verwirklichen will, einige Architekturbüros, die sich und anderes verwirklichen wollen, und nebenbei noch zahlreiche (Kultur-) Interessierte und Anwohner*innen, die hier künftig in der ein oder anderen Form zu Hause sein wollen oder es bereits sind. Und, ach ja, eine städtische Wohnbaugesellschaft … (mehr lesen)
In einigen Städten der Region wird derzeit fleißig nachgedacht über »autoarme« Viertel, um die Lebensqualität in diesen urbanen Zentren zu erhöhen. Mit mehr Platz für Spielen und Begegnung, für Kinder, Fußgänger*innen, Radfahrer*innen oder Rollstuhlfahrer*innen. Neue Viertel werden von Anfang an »autoärmer« gedacht. Das Problem sind allerdings die bestehenden und gewachsenen Viertel, in denen Autos das Bild dominieren. In Frankfurt und Wiesbaden hatten dieses Jahr »Sommerstraßentage« eine Anmutung gegeben, wie Viertel, Plätze und Straßen auch aussehen könn(t)en. Darmstadt scheint hier mittlerweile einen Schritt weiter zu sein. Für die aktuelle Legislaturperiode haben sich die Regierenden von Grünen, CDU und Volt ein erstes Modellviertel im Stadtzentrum vorgenommen. Rund um das zentrale Martinsviertel im Herzen der Stadt präsentiert derweilen die junge Initiative »heiner*blocks« bereits seit über einem Jahr Ideen und Pläne für ein solches autoarmes Viertel oder zumindest für den Weg dorthin …
Vorbild für Stadt und Initiative ist die Stadt Barcelona. Dort werden bereits seit vielen Jahren ganze Straßenblöcke zu sogenannten »Superblocks« umgebaut, die man mit dem Auto nicht mehr einfach durchfahren, sondern in die man meist nur ein- und umgehend wieder ausfahren kann. Kreuzungen sind darin zu Plätzen gemacht worden, Straßenflächen begrünt, Spiel- und Begegnungsflächen sind entstanden (s. Beitrag »Masterplan mit Superillas«). Diese Idee spiegelt sich auch in Darmstadt im 2021 beschlossenen Koalitionsvertrag für die kommenden fünf Jahre wider. »Innerhalb der aktuellen Legislaturperiode realisieren wir ein autoarmes Bestandsquartier als Pilotprojekt«, heißt es dort. Im September gab es einen offiziellen Beschluss der Stadtverordneten dazu, der die Umsetzung auf die zweite Hälfte 2023 festlegt. Offen ist, ob mit Quartier etwa das gesamte Martinsviertel oder nur ein Straßenblock wie etwa das darin gelegene Lichtenbergquartier gemeint ist. Die Initiative »heiner*blocks« – eine Gruppe anfangs meist junger Menschen aus den zentralen Vierteln, die mittlerweile auch Anhänger*innen in anderen Altersgruppen gefunden hat – hat der Stadt zumindest schon mal eine Art Blaupause für eben jenes Lichtenbergquartier entworfen, das auch Favorit als Startpilot zu sein scheint. Auf den Plänen sieht man ein ausgeklügeltes Netz an Einbahnstraßen, die jeweils nur kurz ins Viertel hinein- und dann abknickend wieder aus dem selben herausführen. Zumindest Anwohner*innen haben so weitgehend Zufahrt zu ihren Anwesen. Außerdem sind abgegrenzte Plätze für Begegnungen eingezeichnet sowie Ampeln an den Stellen, an denen die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bevorzugt das Viertel verlassen könnten. Der allgemeine Autoverkehr hingegen würde über die roten Hauptverkehrsachsen um das Viertel herum geführt. Das Viertel selbst würde den Anwohner*innen gehören. Ein kleines Dorf in der Stadt sozusagen …
Die Initiative begrüßt den Plan der Stadt, würde sich allerdings ein schnelleres Vorgehen bereits vor dem Sommer wünschen. Folgt man der Initiative der heiner*blocks, könnten nämlich dann bereits zügig die ganzen Innenstadtquartiere nach und nach in solche Super- oder Heiner-Blocks umgewandelt werden. Die Initiator*innen um Maximilian Keiner sind sich allerdings auch im Klaren, dass dies nicht von heute auf morgen geht. Zu groß wären wohl die Umgewöhnungen und der Druck auf die parkplatzsuchenden Anwohner*innen. Neue Möglichkeiten wie Quartiersgaragen müssten in den Vierteln und um sie herum geschaffen werden. Bei rund zehn Prozent der derzeit geparkten Autos ist hingegen wohl damit zu rechnen, dass sie im Zuge der neuen »Parkraumbewirtschaftung«, also der allgemeinen Monetarisierung des aktuellen Parkraums, in die Hinterhöfe und auf die Grundstücke verschwinden werden. Dies hat die Stadt ohnehin bereits für 2023 beschlossen. Weitere zehn bis 20 Prozent, so die Erfahrungen aus anderen Projekten, werden wohl erst gar nicht mehr in diese Viertel einfahren und parken. Aus diesen Gründen will die Stadt erst einmal ausprobieren und auswerten, bevor sie das Projekt ausweitet. Auf jeden Fall scheint es zwischen der Stadt und der Initiative große Schnittmengen zu geben. Quartiersgaragen, Diagonalsperren auf Kreuzungen, die das direkte Kreuzen verhindern, oder Sommerstraßen und -plätze sind ebenfalls Bestandteile des Koalitionsvertrages und werden auch bereits angegangen. Das Lichtenbergviertel oder sogar weitere Teile des Martinsviertels sollen gute Chancen haben, dabei den Start für ein Stück Barcelona in Darmstadt zu geben. Der Zeithorizont eines solchen Pilotprojektes dürfte wohl dann ein Jahr sein. Es wäre zugleich das erste Projekt dieser Art in Hessen und in der Rhein-Main-Region. In Städten wie Frankfurt oder Wiesbaden dürfte man die Ergebnisse mit Interesse verfolgen. Dort sind ähnlich konkrete Pläne bisher noch nicht bekannt geworden. In Frankfurt etwa wurde in diesem Sommer lediglich einmal mehr auf dem Mainkai herumexperimentiert … (vss./sfo.).