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Filmszene
Quelle: scs / Lichter©

Lichter Filmfest Frankfurt International

Alltägliches syrisches Koma

02.04. | Tagestipp von Festivalleiter Gregor Maria Schubert

»Coma«, mein Tagestipp für Samstag, ist sicher einer der ungewöhnlichsten Blicke auf den syrischen Bürgerkrieg. Sara Fattahi zeigt darin die andere Seite des Bürgerkriegs. Vor heruntergelassenen Jalousien in einer dunklen Wohnung in Damaskus hat sie über Jahre hinweg das Leben ihrer Familie festgehalten. In diese Intimität dringt die politische Realität nur in Versatzstücken ein. Explosionen sind zu hören, doch die Kameralinse erreichen sie nicht. »Coma« ist eine Studie des Lebensrückzugs. Ganz ohne die Gewalt tatsächlich zu zeigen, entsteht durch dieses Porträt das eindrucksvolle Bild einer Gesellschaft, die unter Druck des Bürgerkriegs Stück für Stück zerbricht (Gregor Maria Schubert).