Filmszene aus »Les Sauteurs« (s. Tagestipp vom 30.03.)
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Lichter Filmfest Frankfurt International

Lichter sucht seine Grenzen

29.03.-03.04. | Filmkunst und Gespräche um und ohne Grenzen

Einst mussten Gregor Maria Schubert und sein Team die Leinwände an der Frankfurter Uni noch selbst aufbauen und die Gäste per Handschlag begrüßen. Acht Jahre später besetzt ihr Lichter Filmfest den etablierten Mousonturm als Festivalzentrum, bespielt bei der 9. Ausgabe Kinos in ganz Frankfurt und Rhein-Main, erwartet wie im Vorjahr mindestens 10.000 Besucher und hat sich längst zu dem Festival für Filmkultur in und aus Frankfurt gemausert.

Regionales und Internationales sind die beiden Markenzeichen eines hochkarätigen Programmes mit rund 100 Lang- und Kurzfilmen, viele davon in Welt-, Deutschland- oder Frankfurt-Premieren. Und während Lichter schon fast keine Grenzen mehr kennt, beschäftigt es sich in seinem umfangreichen Programm in diesem Jahr schwerpunktmäßig in zahlreichen Filmen und Begleitveranstaltungen mit genau diesem Thema »Grenzen« – und zwar mit sichtbaren und unsichtbaren, mit jenen zwischen Staaten, sozialen Gruppen oder in den Köpfen der Menschen. Ein Thema, das sich vor allem im internationalen Programm spiegelt, unter anderem mit Filmen aus Syrien, Marokko, Afghanistan oder dem Kosovo. Aber auch mit solchen aus Frankfurt und RheinMain. Diese Schwerpunktthemen gehören übrigens ebenso längst fest zum Festival wie der mittlerweile renommierte Lichter Art Award (vss.).

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Filmszene
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Lichter Filmfest Frankfurt International

Ballast abwerfen

03.04.2016 | Tagestipp von Festivalleiter Gregor Maria Schubert

Mein Tipp für den letzten Festivaltag ist »Walking Distance« – ein Film über den beschwerlichen Weg eines Übergewichtigen heraus aus dem Gefängnis der eigenen Einsamkeit. Der Regisseur Alejandro Guzmán Alvarez zeigt uns die alltägliche Mühsal eines an Fettleibigkeit leidenden Menschen. Seit Jahren hat Frederico Sanchez seine Wohnung nicht mehr verlassen. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist seine Schwester, die regelmäßig zu Kontrollbesuchen vorbeischaut. Dabei macht uns der Filmemacher aber nicht zu Voyeuren, sondern blickt mit zartem Humor auf die Welt des Protagonisten (Gregor Maria Schubert).

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Smartphones verändern ...
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Kurzfilm des Monats | März

Wahre Helden schalten aus

Katharina Guenther: Smartphones verändern den Menschen

Urban shorts verleiht jeden Monat in seiner urban shorts selection den urban shorts award. In diesem Monat haben sich Jury und Redaktion entschieden, den Kurzfilm des Monats zeitgleich und gemeinsam mit dem Lichter Filmfest auszuwählen und zu präsentieren. Die Wahl fiel dabei auf »Smartphones verändern den Menschen«, der in dieser Woche in der Kurzfilmrolle I des Lichter Filmfests läuft. Es ist eine Arbeit von Katharina Guenther, Studentin für Kommunikationsdesign an der European School of Design in Frankfurt. Sie zeigt, was Smartphones offenbar mittlerweile nicht nur mit dem Menschen, sondern wohl auch bereits mit Überwesen wie Spiderman machen. Und passend zum Thema hat Guenther den Film auch mit einem Smartphone gedreht (uss.).

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Aus dem Film »Yallah«, der am 01.04. beim Lichter Filmfest zu sehen ist
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Ffm. | Lichter Filmfest Begleitprogramm

Auch Lichter hat seine Grenzen

29.03.-03.04. | Gespräche, Ausstellung, Video-Oper

»Grenzen« ist das diesjährige Schwerpunktthema des Lichter Filmfests Frankfurt International. Und zwar Grenzen im weitesten Sinne. Sichtbare und unsichtbare Grenzen. Grenzen zwischen Staaten, zwischen sozialen Gruppen oder in den Köpfen der Menschen. An diesem Thema ist das internationale Filmprogramm ausgerichtet, unter anderem mit Beiträgen aus Syrien, Marokko, Afghanistan oder dem Kosovo, aber auch aus Frankfurt und RheinMain.

Zugleich wird aber auf mehrenen Podien viel über Grenzen gesprochen. Den Auftakt macht »Europa: Außen.Grenzen.Innen« am 30.03. mit Migrationsforscher Mark Terkessidis, Journalist Ralph Bollmann, Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff und Karl Kopp von Pro Asyl. Am 01.04. stehen den ganzen Tag über in offenen Gesprächen Grenzen im Mittelpunkt der »Lichter Agora«. Dabei geht es unter anderem um politische Grenzziehungen, um Grenzen des Wachstums oder um den grenzenlosen Raum des Internets. Um Grenzen der Ästhetik und künstlerische Fragen zu Grenzen, Flucht oder Migration geht es am Abend des 02.04. Begleitet werden diese und weitere Gesprächsrunden durch die transmediale Ausstellung »GrenzParcours« sowie durch eine Video-Techno-Oper in der Naxos-Halle. Organisiert wurde der Schwerpunkt gemeinsam mit dem  Exzellenzcluster »Die Herausbildung Normativer Ordnungen« der Goethe-Universität (vss.).