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Buchcover
Quelle: Campus©

Standardwerk | Frankfurt und seine Migranten

Global City seit dem Mittelalter

Ernst Karpf über 700 Jahre Migrationsgeschichte

Fast jedes Jahr muss Frankfurt seine Prognosen korrigieren. Erst kürzlich wurde die Zahl von 700.000 Einwohnern überschritten. 2020 sollten es 725.000 sein. Nach neuesten Schätzungen erreicht man diese Zahl bereits 2016. Doch auch wenn die Situation zurzeit besonders dynamisch ist, war Frankfurt schon immer ein Ort des Ankommens. Schon vor ausländischen Bankern, Asylbewerbern und Flüchtlingen kamen in den 60er Jahren Gastarbeiter. Davor waren es deutsche Flüchtlinge nach den beiden Weltkriegen. Und in den Jahrhunderten zuvor Kaufleute und christliche Glaubensflüchtlinge, im Mittelalter jüdische Einwanderer und die Menschen aus dem Umland.

»Eine Stadt und ihre Einwanderer« heißt denn auch reichlich unspektakulär das Buch von Ernst Karpf. Auf über 400 Seiten lässt er 700 Jahre Migrationsgeschichte in die Mainmetropole anschaulich an einem vorbeiziehen und porträtiert Frankfurt im Herzen Deutschlands vielleicht als die Einwandererstadt schlechthin hierzulande. Dabei beschreibt er nachdrücklich, wie sehr der stete Zustrom die Stadt geprägt und ihr letztlich auch immer genutzt hat. So wäre sie sicher nicht das geworden, was sie heute ist, ohne ihre Einwanderer. Kurios am Rande: Genauso alltäglich wie die Einwanderung waren seit Jahrhunderten die Angst vor Überfremdung und die steten Debatten um die richtige Integration (cfr.).