Ffm. | Ausstellung

Die Kraft des Bambus’ und der Demonstranten

Bis 16.01.2016 | »Roots. Indonesian Contemporary Art«

Man könnte es »Street Art« nennen, was derzeit im und um den Frankfurter Kunstverein zu sehen ist. Wobei Street Art sicher ein sehr weiter, aber auch irgendwie treffender Begriff ist. Angelockt wird man schon auf der Straße. Eine gewaltige, eindrucksvolle Konstruktion aus viel dickem Bambus (und ein wenig Beton) umhüllt die Fassade des Kunstvereins – Symbol für den Verlust von Bäumen in modernen urbanen Gesellschaften; auch in der nebenan wiedererstehenden Altstadt. Als »Street Art« könnte man auch das Herzstück der Ausstellung bezeichnen: ein körperloser Demonstrationszug aus Köpfen, Schuhen, Mopedlenkern – ein politisches Fanal für das nach Demokratie und Zukunft suchende Indonesien. Echte Street Art sind die Grafitis im Treppenhaus. Es ist eine kleine Ausstellung. Eigentlich sind es nur sechs Kunstwerke. »Roots. Indonesian Contemporary Art« sind sie getitelt. Doch mit dieser kleinen Auswahl ist der neuen FKV-Direktorin Franziska Nori und den vier Künstlern aus der alten javanischen Metropole Yogyakarta ein tiefer Blick in das neue, moderne und urbane Indonesien gelungen – globale Urban Art of its best. Ein Schaufenster indonesischer Street Art im weitesten Sinne – klein, fein und bewegend. Und auf jeden Fall sehenswert (vss.).