Arte+7 | Dokumentation

Refugistan – ein Land mittlerer Größe

Bis 20.08. | Reportage aus dem »Land der Unerwünschten«

Es ist vielleicht eine der erschütterndsten Zahlen überhaupt: Im Durchschnitt verbringt ein Flüchtling 17 Jahre seines Lebens in (s)einem Lager. Und gleich noch mal die selbe Zahl. Diesmal nur mit sechs Nullen dazu. 17.000.000 Menschen leben derzeit weltweit in einem Flüchtlingslager. »Refugistan«, dieses merkwürdige »Land der Unerwünschten«, ist dabei längst ein Staat mittlerer Größe geworden, nach »Einwohnern« auf Platz 65 der Welt. Irgendwo zwischen den Niederlanden, Chile, Mali – und Syrien, das es makabrerweise aber wohl bereits überholt haben dürfte …

Für ihre Reportage »Neue Heimat Flüchtlingslager« hat sich Anne Poiret auf eine Reise durch die Provinzen von Refugistan gemacht. Sie besuchte Dabaab in Kenia, das weltweit größte Lager am Horn von Afrika. Sie war im jordanischen Camp Asrak, wo die Menschen aus Syrien angespült werden. Und im traurig berühmten Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien. »Nicht Stadt und nicht Gefängnis«, nennt sie diese Orte, die doch von beidem etwas sind. Erst Orte der Zuflucht. Dann Orte des Aufbruchs, von dem man nicht weiss, ob, wann und wohin er stattfindet. Eine beklemmende Reportage aus einer wachsenden Zwischenwelt … (vss.).