Arte+7 | Dokumentation

Ein zu wenig beachteter Rohstoff

Bis 17.11. | Reportage über unsere Abhängigkeit von Phosphor

Laut Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen steuert die Welt auf eine neue Versorgungskrise zu: die Phosphor-Krise. Denn die moderne Landwirtschaft ist abhängig von Phosphatdünger und der Bedarf steigt mit der wachsenden Erdbevölkerung stetig. Gleichzeitig sind die Phosphorlagerstätten endlich. Einigen Prognosen zu Folge könnte die maximale Förderung sogar bereits in 15 Jahren erreicht sein. Was also tun, zumal die Lagerstätten in nur wenigen Ländern wie Marokko, Südafrika oder China liegen? Länder, die zudem den Abbau des Minerals streng kontrollieren.

Die ARTE-Reportage »Die Phosphor-Krise« schildert Abbau, Verarbeitung und Nutzung des wenig beachteten Rohstoffs. Und auch seine Verschwendung, zum Beispiel in Waschmitteln. Würde man nach dem ersten Teil der Dokumentation abschalten, müsste man tatsächlich annehmen, dass die Menschheit – wie der Filmuntertitel suggeriert – auf ihr Ende zusteuert. Den zweiten Teil widmen die Autoren Christiane Schwarz und Marcel Weingärtner allerdings möglichen Lösungsansätzen: Einsparung und Recycling. Doch die Crux ist, dass das Phosphorproblem bisher weder gesellschaftlich noch politisch wahrgenommen wird. Deshalb werden etwa Forschungsprojekte, die sich mit der Rückgewinnung von Phosphor aus Haushaltsabfällen beschäftigen, kurzfristig wohl genauso wenig helfen, wie es in der Vergangenheit Appelle für weniger Fleischkonsum und weniger Lebensmittelverschwendung getan haben (sub).