Die Heyne Kunst Fabrik zeigt Street Artiges und grandios Gezeichnetes des Frankfurter Künstlers, Illustrators und Diplom-Designers Markus Haertel. Erstaunlich vielfältig sind die über siebzig Arbeiten – fast unglaublich, dass sie alle von dem gerade einmal Mitte Dreißigjährigen geschaffen wurden. Jung, urban und wild sind Haertels großformatige und oftmals mehrteilige Werke zwischen Pop und Street Art. Seine Plastik-Steckbild-Reihe »Laser Eyes« ist wunderbar schräg und insbesondere ein Exemplar mit einem Papst zieht einen mit seinem pinken Laserblick beängstigend magisch an.
Sehr fragil hingegen sind die Frauenakte »Oneline Nudes«, vor allem die Serie auf Sackleinen ist außerordentlich ausdrucksstark. Nein, es ist kein Tippfehler: »Oneline«, also das Zeichnen in einer Linie ohne den Stift abzusetzen, ist jene Technik, die auch schon Picasso angewandt hatte. Auch die fast monochromen und in sich verwobenen Menschenmengen, die gleichermaßen eine Landkarte bilden und die Flüchtlingskrise thematisieren, entwickeln einen unerwarteten Sog. Die erste, aber wohl sicher nicht die letzte Solo-Ausstellung eines sehr vielseitigen Künstlers … (pem.).