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Tunesien im Wandel
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Arte+7 | Dokumentation

Ennahdha – einmal Macht und zurück

Eine islamische Demokratiebewegung in Tunesien

Eine der großen Fragen unserer Zeit ist jene nach der Vereinbarkeit von Islam und Demokratie. Eine brennende Frage, nicht nur für westliche Staaten mit großen muslimischen Bevölkerungsanteilen wie Deutschland oder Frankreich, sondern vor allem für die Länder in der islamischen Welt selbst. Denn immer wieder gelangen in der Türkei, im Iran, in Ägypten oder anderswo Parteien und Politiker aus dem islamistischen Spektrum an die Macht, zum Teil in demokratischen Wahlen und damit getragen von einem breiten Teil der Bevölkerung.

Auch im kleinen nordafrikanischen Tunesien gelangte während des Arabischen Frühlings mit der Ennahdha-Bewegung (»Partei der Wiedergeburt«) 2011 eine solche islamistische Bewegung an die Macht. Dies war nicht ungewöhnlich. Einmalig hingegen war, dass Ennahdha die Macht 2014 in einem demokratischen Prozess auch wieder abgab – erstmals in der arabischen Welt. Gestürzt war Ennahdha, weil sie den wirtschaftlichen und sozialen Abschwung nach dem Arabischen Frühling nicht stoppen konnte. Mit ihrem Abgang jedoch erwarb sie sich Respekt, vor allem als ein Prototyp einer gemäßigten und modernen islami(stische)n Partei. Die Dokumentation »Ennahdha – Tunesien im Wandel« porträtiert im Nachhinein die Amtszeit der Ennahdha. Auch vor dem Hintergrund, was eine islamische Partei im demokratischen Spektrum leisten kann (vss.).