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Die Walter-Spiller-Brücke verbindet das Nordend mit der Hafeninsel
Quelle: Rüdiger Mosler©

OF | Hafen + Brückenfest

Offenbach baut Brücken
– nach Offenbach

31.07. | Integration statt Insel der Geldseligen

Wohnungen, Kulturzentren, ein paar rau-idyllische Oasen und künftig auch noch die Hochschule für Gestaltung – Die Entwicklung des Offenbacher Hafens zu einem neuen Lebensraum ist schon beeindruckend. Zumal, wenn man berücksichtigt, dass das entstehende Stadtquartier auch bemerkenswerte Akzente zur Nachhaltigkeit setzt, wie die angestrebt niedrigen CO-Werte und die vielen Grünflächen, und damit bereits über Offenbach hinaus mehr als Beachtung gefunden hat. Doch damit nicht genug: Das neue Quartier soll nicht – wie kritische Stimmen mitunter fürchteten – eine am grünen Tisch geplante Insel der zahlungskräftigen Glückseligen sein, sondern mehr Lebensqualität für alle Offenbacher bedeuten. Dies gilt es nun einzulösen. Und die beiden neuen Brücken, die das Offenbacher Nordend und die Hafeninsel miteinander verbinden, sind eine gute Voraussetzung und gleichsam ein Symbol für eine solche Integration – über die beiden Stadtteile hinaus.

Damit dies gelingt, sind nun alle Offenbacher  – und ebenso natürlich alle Frankfurter, Rhein-Mainer und sonstige Menschen, die mitfeiern mögen – eingeladen, am »Brücken bauen« teilzunehmen. Zum »Brückenfest« am Hafenbecken wird ein abwechslungsreiches Programm geboten: Kunst- und Foto-Ausstellungen, ein Mobilitätsstand, Kinderprogramm, Stand-up-Paddling, ein Strandbereich mit Bar und eine lange Tafel mit kulinarischen Genüssen. Ein besonderer und perfekt passender Programmpunkt ist das Konzert von »Pier 21«, einer Band, die aus dem Aufsehen erregenden Projekt »Bridges – Musik verbindet« entstanden ist. Als sogenanntes Flüchtlingsorchester trafen im April migrantische Amateur- und Profi-Musiker aus Syrien, dem Iran, Afghanistan und Eritrea auf heimische Kollegen aus Klassik, Blues, Folk, Jazz und World Musik. Integration ganz praktisch und sehr hörenswert.  Über all dem sollte man aber auf keinen Fall versäumen, den einzigartigen Blick auf die Skyline Frankfurts und die mediterrane Atmosphäre der Hafentreppe ausgiebig zu genießen (pem).