Paris | Orte + Akustische Ausstellung

Hören und sehen …

... In schwindenden Lebensräumen der Tiere

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Wenn der Bär ein Mensch wäre | (c) Manabu Miyazaki / Fond. Cartier

Dass es sich lohnt, Tieren zuzuhören, das zeigte eindrucksvoll die Ausstellung »Le Grand Orchestre des Animaux« in Paris – weitab von den Zentren der touristischen Massen in der »Fondation Cartier pour l’art contemporain«. Der kleine, feine Ausstellungsort mit Garten ist oft den etwas längeren Weg wert, weil hier besonders originelle Projekte gezeigt werden. Zuletzt waren dies die Klanglandschaften des Musikers und Naturforschers Bernie Krause, der tausende »Soundscapes« gesammelt hat. Die Ausstellung veranschaulichte anhand der Klangbilder, wie die Welt ärmer wird und wie die Artenvielfalt der Tiere schwindet, wenn beispielsweise ein Flussbett austrocknet. 

Mit vielsagenden Titeln wie »Acoustic niches« oder »Learning to listen« hat die Fondation Cartier viele von Krauses Klangbilder zum Nachhören ins Internet gestellt – in der englischen Fassung vom Naturforscher und Klangsammler selbst kommentiert. Noch beeindruckender war es allerdings, sie sich zusammen mit anderen Kunstwerken wie der riesigen Wandmalerei von Cai Guo-Qiang vor Ort anzuschauen. Oder mit Manabu Miyazakis »fotografischen Fallen« (»Animal Trail«), bei denen Ausflügler Bären begegnen. Sie wurden gar zum ersten Mal außerhalb Japans original gezeigt. Und die ornithologischen Zeichnungen auf Kacheln von Adriana Varejão führten aus dem Ausstellungsgebäude hinaus in den Garten. Ein Besuch lohnt oft – sowohl vor Ort wie im Internet (lys.).