Arte+7 | Dokumentiert

Bis 2037 – Eine Welt ohne CO2?

Bis 25.01. | Eine nicht nur fiktive Kurzreportage


Der weltweite CO2-Ausstoß wurde seit 2015 um 65 Prozent gesenkt, China ist der größte Produzent von Energie aus erneuerbaren Quellen, die EU ist auf 21 Mitglieder geschrumpft und die globale Energiewende hat die geopolitischen Machtverhältnisse auf den Kopf gestellt. Dies sind nur einige »Fakten«, wie sich Arte eine Welt im Jahr 2037 vorstellt. Die intelligent gemachte Kurzreportage »Eine CO2-neutrale Welt?« aus der Reihe »Mit offenen Karten« wirft einen fiktiven Blick in unsere energiepolitische Zukunft – zumindest in eine Zukunft ohne Öl und Gas. Sie spricht dabei technische Themen an wie die Stromspeicherung oder den Bedarf an seltenen Erden – chemische Elemente, die zur Produktion von Windrädern und Akkus benötigt werden.

Besonders spannend sind aber die politischen Gedankenspiele des Autors Jean-Christophe Victor. Welche Konsequenzen hätte der weltweite Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger? Würde der islamistische Terror tatsächlich nachlassen, weil durch den Bedeutungsverlust einiger arabischer Ölstaaten weniger Geld an den IS fließt? Oder werden arme Staaten plötzlich reich, weil sie ihren Boden für Endlager der boomenden Kernenergie zur Verfügung stellen? Viele Szenarien des 2015 entstandenen Films sind durchaus nachvollziehbar. Andere wurden hingegen bereits 2016 von der Wirklichkeit in Frage gestellt. So blicken der russische Präsident Putin und sein künftiger US-Kollege Trump unverhohlen auf die öl- und gasreiche Arktis, und mit Trumps bisher nominiertem Regierungsteam scheint ein Abrücken von fossilen Brennstoffen in eher weitere Ferne als 2037 zu rücken (sub.).