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Quelle: FP | Milena Wichert©

Ffm. | Frankfurter Positionen

Und das Ego echot unendlich

27.01.-12.02. | Das Ich im digitalen Netz

Die digitale Gesellschaft des 21. Jahrhunderts kreist um die Beschäftigung mit dem eigenen Ich. Die digitale Selbstinszenierung ist für nicht wenige zum sinnstiftenden, ja selbstvergewissernden Moment geworden. Du siehst mich. Ich bin noch da. Ist das zutiefst oberflächlich und weltflüchtend – von einer Generation (oder mittlerweile Generationen), die scheinbar niemals ganz erwachsen und schon gar nicht alt sein will? Oder ist es immer weniger entscheidend, ob ich real etwas bin oder handle – oder lediglich das Bild der Realität »update«? Sind unsere tradierten Kategorien und Benennungen schlichtweg überholt, Fossile aus einer analogen Welt?

Dem Subjekt im digitalen Zeitalter und seinem Selbstbild wollen die »Frankfurter Positionen 2017« auf die Spur kommen. Das Festival für neue Werke in Mousonturm und anderen Frankfurter Institutionen beschäftigt sich gemeinsam mit internationalen Künstlern und renommierten Partnern mit der Frage, was uns dazu treibt, uns fortlaufend selbst darzustellen, öffentlich zu präsentieren und dem Internet unsere persönlichsten Daten zu überlassen. Die einstmals scheinbar grenzenlose Freiheit der digitalen Welt hat sich längst als Illusion erwiesen. Doch was machen wir mit dieser Erkenntnis? Diese und weitere Fragen rund um das Individuum und sein digitales Dasein sind nicht neu, doch weiter unbeantwortet. Und Social Bots, Fake-News, Robotrons Erben und Hacker gehen derweil penetrant auf Tuchfühlung, pixeln ihren dreckigen Atem in den digitalen Äther – Smogalarm. Die Suche nach möglichen Antworten lohnt also. Denn es geht um Dich und Dich und Dich … (pem.).