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Poetry Slammer Andy Strauß
Quelle: 3sat©

3sat | Dokumentiert

Der Club der wilden Dichter

Eine Geschichte des Poetry Slams

Eigentlich war Poetry Slam ja einst eher eine Untergrundbewegung bewusst abseits des Mainstreams – und das Publikum meist ebenso schräg wie die Leute auf der Bühne. Letzteres mag auch heute noch stimmen. Aber der Slam ist längst zum Massenphänomen geworden. Und zu einer »Literaturbewegung größtmöglicher Vielfalt«. So formulieren es Marcus Richardt und Lillian Rossa, die für ihren Film »Club der wilden Dichter« tief in diese noch immer etwas schräge Welt und ihre nun schon über drei Jahrzehnte dauernde Geschichte eingetaucht sind.

Was 1984 mit Marc Kelly Smith, einem ehemaligen Bauarbeiter, in einem kleinen Jazzclub in Chicago begann, ist längst angesagtes Event unter Jugendlichen und Junggebliebenen in aller Welt. Die Themen reichen von Poesie bis Politik, von Komik bis Tragik. Und nur die Regeln sind ganz einfach und noch immer die gleichen: Alle Texte müssen selbstgeschrieben sein und innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen werden. Das Faszinierende dabei sind immer wieder die Themen, die Art des Vortrags sowie der Witz und Esprit der jeweiligen Dichtergeneration. Richardt und Rossa haben die alten und die neuen Orte besucht, den alten und den neuen Helden gelauscht. Der Poetry Slam und seine Geschichte – beides ein Stück Kulturgeschichte der etwas anderen Art … (loe.).