©
Alt trifft neu
Quelle: Barbara Walzer (bw.)©

RheinMain | Wirtschaft + Kultur

Von der Kohle bis zum Hightech

05.08. bis 13.08.2017 | Tage der Industriekultur in Rhein-Main

Die moderne Welt wandelt sich hierzulande schon lange zu einer High Tech- und Dienstleistungsgesellschaft. Doch die Grundlagen unseres Wohlstandes lagen einst in der Industrie, von der noch immer steinerne oder stählerne Relikte in den modernen Glaslandschaften unserer Tage überlebt haben – und zuweilen auch heute noch da und dort als Nachfahren und Zeugen gern zitierter deutscher Wertarbeit weiterleben. Zeugen dieser Zeit sind im Rhein-Main-Gebiet noch zahlreiche alte Bahnhöfe oder umgewandelte Industriehallen wie Naxos oder die Großmarkthalle in Frankfurt sowie Arbeitersiedlungen wie Hellerhof oder Riederwald. Von dieser industriellen Kultur aus der Vergangenheit (und teils der Gegenwart) zeugen aber auch Unternehmensmuseen wie die Designsammlung von Braun in Kronberg.

Einmal im Jahr lässt sich diese Welt direkt erleben bei den »Tagen der Industriekultur« in Rhein-Main. Von Bingen bis Aschaffenburg werden Besichtigungen, Führungen, Vorträge, Konzerte oder Filme an einst gewöhnlichen und heute meist ungewöhnlichen Orten geboten. In diesem Jahr bilden »Materialien« das Leitthema. Stahl, Kohle, Mineralien und vieles anderes, das Menschen von heute oft kaum mehr selbst haptisch kennen. Dabei sind gerade sie sehr eng mit Trendthemen wie Wertigkeit und Nachhaltigkeit verbunden. So führen die »Tagen der Industriekultur« diesmal sowohl in Eisenbahndepots und Gießereien, aber auch zu hochmodernen Photovoltaik-Anlagen. Die Stationen reichen den alten Adlerwerken in Frankfurt über das Jugendstil-Kraftwerk in Bad Nauheim bis zum Historischen Eisenbahn-Museum Kranichstein bei Darmstadt. Doch die »Tage der Industriekultur« schauen auch auf Orte, die sich wandeln. So gehört etwa der Hafen in Offenbach dazu, der mehr und mehr zu einem modernen Zentrum für Wohnen und Kultur am Main wird. Und mittendrin: der alte, gerade museal aufgepeppte stählerne Kran, der als letztes industrielles Relikt alles überragt und dem modernen Ambiente eine wertig-nostalgische Note gibt. Aber auch ganz moderne Orte wie der Frankfurter Flughafen oder die Europäische Weltraumbehörde ESA in Darmstadt gehören zum Programm. Und die Palette der über 180 Veranstaltungen beinhaltet auch Schiffs- und Radtouren durch die Region. Kurzum: eine Tour d’Horizont durch die regionale Industriekultur von alten Schrauben bis zu modernen Nano-Beschichtungen … (sfo.).