Neu trifft alt – Letztes Jahr sorgten die avantgardistischen Screenings mitten in dem morbid-industriellen Ambiente der alten Naxoshalle für einen überaus charmanten Kontrast. Avantgarde trifft mondän – So könnte man dieses Jahr titeln, wenn der Preisträgerfilm und die anderen Finalisten des »Lichter Art Awards« diesmal das Zoo-Gesellschaftshaus kontrastiv bespielen. Einst als kleiner Neben-Spielschauplatz des Lichter Filmfestes für schräge, schrille oder oftmals auch einfach nur recht neue und ungewohnte Videokunst und in versteckten Dritt-Spielstätten für Freaks gestartet, ist der von Saul Judd kuratierte internationale Preis mit begleitender Ausstellung längst ein fester Bestandteil des Festivals geworden und präsentiert sich 2018 denn auch mitten im diesjährigen Festivalzentrum. Und blickt man auf die Finalisten wie etwa den futuristischen Animationsfilm »Ugly« von Nikita Diakur, könnte man den Preis auch im weiteren (positiven) Wortsinne bereits als etabliert bezeichnen. Erstklassige Videokünstler – eingereicht aus aller Welt von Collingwood bis Hamburg – zeigen ihre Werke. Werke von Animation bis experimentellem Filmessay, die mittlerweile aber gar nicht mehr so ungewohnt wirken wie einst. Letzteres allerdings wohl eher, weil Videokunst längst selbst ein etabliertes Genre geworden ist. Trotzdem – oder gerade deshalb – lohnt es sich, bei einem der Avantgardisten der Festivals für dieses Genre reinzuschauen … (vss.).
Aus Nikita Diakurs Ugly
Quelle: Nikita Diakur©