Grünwärts trifft Stadtvisionale - und noch zweieinhalb Festivals und Ausstellungen
Quelle: Evangelische Akademie / Pier F©

Die Stadt als imaginäres urbanes Festival

Stadt. Leben. Wohnen. Menschen.

07. bis 10.06. | Kurzfilme, Ausstellungen und Mini-Festivals

Immer mehr Menschen in der urbanen Welt denken darüber nach, wie sie künftig (miteinander) leben wollen. Immer öfter tun sie das gemeinsam. Und immer öfter gibt es kleine, aber sehr feine Festivals und Veranstaltungen, um sich über diese Gegenwart und Zukunft Gedanken zu machen. Und es sind längst mehr Anlässe, als man denkt. Manchmal – wie dieser Tage – reihen sie sich regelrecht zu einem imaginären kleinen urbanen Festival aneinander. Rund um das kommende Wochenende kann man sich etwa in Frankfurt (und Offenbach) gleich an vier Tagen en suite mit dem Leben in der Region beschäftigen – und zuweilen Neues erleben und starten. Vier Minifestivals und zwei Ausstellungseröffnungen geben sich regelrecht das Staffelholz in die Hand. So können man und frau sich regelrecht das ganz eigene Zukunftsfestival zusammenbauen …

Den Auftakt macht bereits am Donnerstagabend die »Stadtvisionale Wohnrevolution« – ein Kurzfilmfestival der besonderen Art. Bundesweit vor allem an Hochschulen ausgeschrieben, sammelte die Stadtvisionale Kurzfilme zum Thema »Wohnen«, zeigt elf davon an diesem Abend – und zeichnet einen noch mit stattlichen 3.000 Euro aus. In den Filmen geht es unter anderem um einen Messi und um eine Ordentlichkeitsfanatikerin, um eine südkoreanische Künstlerin in Deutschland und um ein leerstehendes Haus in Ungarn sowie um einen skurrilen Dialog in einem Kran hoch oben über einer Baustelle. Über das Leben auf der Baustelle Rhein-Main haben sich derweilen einmal mehr die (Ausstellungs-) Macher*innen des Deutschen Architekturmuseums Gedanken gemacht. Herausgekommen ist diesmal eine dreidimensionale Studie in vier Wänden über Wohnen und Wohnformen sowie über Mobilität und ihre Möglichkeiten zwischen Mainz, Darmstadt und Offenbach. Alles gestaltet im Ambiente einer Art Planungswerkstatt. Eröffnet wird »Rhein-Main – Die Region leben« am Freitagabend im Architekturmuseum, wo sie danach bis Mitte Oktober zu sehen sein wird.

In die Praxis geht es dann am Wochenende. Ebenfalls in mehreren Akten sowie in Frankfurt und Offenbach. Bereits am Samstagabend startet mit »Grünwärts« die neue Kombi aus den bereits bekannten Nachhaltigkeitsfestivals »Pier Festival« und »Wandeltag«. Los geht es dabei mit dem zweiten Filmabend der besonderen Art: dem KLAK Fahrrad-Kino mit Kurzfilmen junger Nachwuchsregisseure über den Klimawandel. Der Clou: Dieses Fahrrad-Kino gibt’s immer nur, wenn dazu vor der Leinwand genügend Leute in die Pedale treten. Am Sonntag folgt ein Markt der nachhaltigen Möglichkeiten am Pier F, unter anderem mit einem echten Tiny House (Mini-Haus), den Rettungs- und Kochkünstlern von ShoutOutLoud sowie Musik von Jazz’ens for the Planet. Zeitgleich versuchen sich Offenbacher und Frankfurter an diesem Wochenende mit dem etwas anderen Versuch der »Stadtvölkerzusammenführung«. Für »Eine Stadt zeigt sich. Offen.« öffnen 40 private Gastgeber und Geberinnen ihre Türen. Mit dabei sind Gregor Maria Schubert, Daniela Cappelluti und Daniel Brettschneider, aber auch Linh, Anne oder Familie Pohlenz. Das Get-together von allen findet Samstagabend in der afip am (Offenbacher) Goethe-Platz statt. Urban und nicht urban zugleich geht es ebenfalls seit Samstagabend im Frankfurter Haus am Dom zu. In der Ausstellung »Wild« mit rund 30 Frankfurter Freelens-Fotografen. Dort gibt es unter anderem sehr urbane Fotos von Niko Neuwirth zu sehen. Und dass zu einer urbanen Umwelt auch eine »grüne Lunge« gehört, belegen last but not least am Sonntag die »Offenen Gärten« nahe dem Günthersburgpark. Ein Wochenende also mit vielen kleinen, aber feinen Momenten, die auch davon leben, eben nicht ein großes Festival zu sein. Und die Lust auf weitere kleine urbane Akte in diesem Sommer mach(t)en … (red.).