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Die afip bei Nacht - ausnahmsweise ohne Leute, damit man die Location sieht
Quelle: Lutz Jahnke©

Orte + Menschen | afip in Offenbach

Schräg bis sehr schräg

2558 Tage - sieben Jahre afip

Ganz viel Durchhaltevermögen und Idealismus werden am Ende wohl doch belohnt, zumindest mit einer enormen Zahl an Menschen und Institutionen, die der akademie für interdisziplinäre prozesse (afip) am Offenbacher Goetheplatz zugewandt sind. Im Brotjob ist der Betreiber und HfG-Absolvent Lutz Jahnke Grafiker, und nur so hatte sein verwegenes Projekt überhaupt eine Chance. Mit kleinem Budget und großer Lust an der Improvisation startete Jahnke vor sieben Jahren in den früheren Räumen eines bekannt-berüchtigten Drogerie-Discounters mit Ausstellungen, Lesungen und kleinen, schrägen Formaten – für sich, seine Freunde und Gleichgesinnte. Mittlerweile ist die afip einer der spannendsten Orte in der Region für vielfältige und vor allem schräge und sehr schräge Off-Kultur – mit einem Programm, das vom Konzert und der Performance bis hin zum Workshop immer wieder gute Gründe liefert, vorbeizuschauen. Dies feierten Lutz Jahnke und seine afip Mitte 2017 auch an einem ganzen Wochenende mit dem alternativen Offenbacher Zukunftsfestival »Offtopia« – ein gelungenes Spot(t)light auf die schräge kleine Schwester von Frankfurt. Überhaupt: Einmal im Jahr feiert sich die afip selbst und teilt uns dann immer stolz mit, wie viele Tage sie bereits überlebt hat. Auch 2018 wurde nach mittlerweile 2558 Tagen am 30. Juni wieder gefeiert, aber auch ein wenig nachgedacht und nachgefragt: diesmal mit einer kleinen Messe, einer mobilen Diskussion im Quartier sowie einem wieder einmal schrägen bis sehr schrägen Kunst- und Kulturhappening rund um den Goetheplatz. Und dem Start in die nächsten 365 Tage Überleben im kleinen Offenbacher Großstadtdschungel (pem.).