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Quelle: o69©

Urban:ist | o69 calling

Frankfurts (wahre) Buchmesse

17 Frankfurter und acht Gastverlage am Römer

Es ist ein zuweilen immer mal wieder auftauchender populärer Kurzschluss, dass die Frankfurter Buchmesse viel mit Frankfurt, Frankfurter Verlagen oder Frankfurter*innen zu tun hätte. Wenn, dann galt das bestenfalls in deren frühen Vorläuferjahren im 16./17. Jahrhundert oder bei der Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg (als die rund 200 ausstellenden Verlage zumindest weitestgehend aus Deutschland waren). Heute spiegelt sich Frankfurt in dieser Messe nur noch zu einem verschwindend geringen Teil. Wenn überhaupt, dann in seiner Internationalität. Ein anderer populärer Irrtum rund um die Messe ist es, dass es bei ihr vor allem um Bücher ginge. Längst ist die Frankfurter Buch- zur Medienmesse mutiert, bei der es ebenso viel um Filme, Games oder Virtual Reality geht – mindestens …

So wabert denn schon seit Jahren – wenn nicht seit Jahrzehnten – der Gedanke einer tatsächlichen Frankfurter und Buch-Messe durch die Stadt. Zumal in Frankfurt doch mindestens ein bis zwei Dutzend veritable Verlage zu Hause sind, die auf dem populären Messe-Flaggschiff kaum mehr sichtbar sind. Und zumal diese Verlage jedes Jahr eine dreistellige Zahl von Büchern produzieren, von denen nicht wenige auch etwas mit Frankfurt zu tun haben. Sieben Jahrzehnte nach der Neugründung der Frankfurter Buchmesse ist diese Idee nun Realität geworden. Bei »o69 – Frankfurter Verlagsmesse« zeigen 17 Frankfurter (und acht handverlesene Gast-) Verlage sich und ihre aktuellen Programme. Im Mittelpunkt stehen dabei dieses Mal fast ausschließlich Bücher. Und ganz nebenbei Menschen, die diese Bücher machen. Natürlich Autoren und Autorinnen. Aber auch der eine oder die andere Lektor*in, welche die Texte auswählen und ihnen den letzten Schliff geben. Die eine oder der andere Grafiker*in, die ihnen mit ihren Covern ein Gesicht und ein erstes Entrée geben. Mitarbeiter*innen, welche sie sorgsam verpackt auf den Weg zum Buchhandel oder auch schon mal direkt zum Leser und zur Leserin bringen. Und natürlich Verlegerinnen und Verleger, die das Ganze verantworten (und übrigens nicht selten in manch kleinen Verlagen auch einen oder einige der oben genannten Jobs selbst erledigen). Vier von ihnen und ein umtriebiger Vertriebschef haben »o69« in knapp zweijähriger Kleinarbeit auch zum Leben erweckt. Womit die Geburtsstunde übrigens wohl irgendwo im 69. Jahr der anderen Buchmesse gelegen haben muss … (vss.).