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I Love You, Good bye - die große Brexit-Kochshow
Quelle: Dorothea Tuch / Mousonturm©

Frankfurt | Mousonturm

Unfuck my future. How to live together?

Theatrale Fragen nach der Zukunft einer ganzen Generation

Eigentlich scheint es ja genügend politisches Theater zu geben. In London wird derzeit die Polit-Groteske »Boris gegen den Rest der Welt« gegeben. In Washington und via Twitter läuft mit Zeitverschiebung allabendlich das zweite weitreichende Ein-Personen-Stück »Donald first«. Und in Berlin läuft das Casting einer vielköpfigen Laientheaterschar für das neue Endzeit-Improtheater »Zwei für Deutschland« um Gender-Gerechtigkeit und bedrohte Minderheiten.

Wenn also die Politik immer mehr Theater macht, dann muss das Theater wohl Politik machen. Wahrscheinlich sind es in der Tat gerade die vielen irrealen politischen Theaterstücke weltweit, welche auch die Kultur- und Kunstschaffenden immer mehr dazu treibt, buchstäblich Politik in ihren Häusern und auf ihren Bühnen zu machen. Mit »Unfuck my Future – How to live together in Europe« startet die Mousonturm-Crew gleich mit einem ganzen einwöchigen politischen Festival mit vielen Gästen in die neue Spielzeit und sucht nach Antworten auf und in eine(r) Zeit voller Fragen und Ungewissheiten. Im Mittelpunkt Europa, die aktuellen politischen Proteste auf dem ganzen Kontinent und eine zunehmend politische und vor allem wütende junge Generation – und die Auswirkungen all dessen auf die sozialen Beziehungen ganzer Generationen.  Das Festival gibt sich als Plattform, als Forum, als Experimentierfläche. Künstler*innen aus Frankfurt, aus der Region und aus aller Welt schauen auf die gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit. Zur Eröffnung etwa wird live auf der Bühne der Brexit nachgekocht. Unter der Woche geht es dann in Auto-nomie mit einem Auto-mobil durch drei Auto-biografien in Europa. Und gegen Ende des Festivals werden »rechte Räume« in Frankfurt erschlossen. Man darf gespannt sein, ob mit oder ohne ihre Bewohner. Mit zahlreichen neueren und höchst politischen Arbeiten tanzen, performen oder diskutieren die Akteure auf jeden Fall die Fragen der Zeit, ebenso wie in Panels, in Diskussionen, in Vorträgen oder in Stadtwalks. Besonderes Augenmerk empfiehlt sich dabei auf die zahlreichen Talks mit hochkarätigen Gästen aus aller Welt (red.).