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Singapur | Autofreie Städte [5]

Drehen an den Preisschrauben

Hohe Kosten und Wachstumsstopp für Autos

In Singapur leben fast sechs Millionen Menschen. Mit fast 600.000 Autos. Nur jeder zehnte Mensch im südostasiatischen Stadtstaat hat ein Auto.  Singapur hält nämlich die Zahl der Autos bewusst niedrig. Mit hohen Gebühren und Steuern, für mehr Luft- und Lebensqualität. Autos kosten rund vier Mal so viel wie in Europa. Dazu kommt die Zulassung, die sage und schreibe ein Jahreseinkommen
von durchschnittlich 60.000 Euro kosten kann. Wenn man eine erhält. Derzeit kann nur noch ein Auto zulassen kann, wer ein altes abmeldet. Dazu kommen Maut- und hohe Parkkosten. Das ganze Geld fließt dafür in eines der besten Nahverkehrssysteme der Welt: schnell, günstig und sauber. Und Unpünktlichkeiten sind so selten, dass sie am nächsten Tag sogar in der Zeitung stehen. Große Kampagnen propagieren ÖPNV und Fahrräder, und Autofahren wird als »uncool« abstempelt. Man sollte kaum glauben, dass Singapur eines der reichsten Länder der Welt ist. Trotzdem spricht sogar die Regierung davon, in zehn oder 15 Jahren autofrei sein zu können. Das Modell ließe sich übrigens leicht auf Frankfurt übertragen: Die 750.000 Frankfurter*Innen zahlen für ihre 375.000 Autos derzeit nur 27 Euro Zulassung. Viel Luft also nach oben. Ebenso bei Park- und sonstigen Kosten. Apropos Singapore. Die Stadt war schon einmal Frontrunner. 1975 wurde dort die erste Citymaut eingeführt (vss.)