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Rate, wer zum Essen bleibt - Ausschnitt aus dem Buchcover
Quelle: Kein & Aber©

BUCHMESSE | VORGELESEN [17.10.]

Lauter unerwartete Begegnungen

Florian Koch über Philipp Tinglers »Rate, wer zum Essen bleibt«

Das Schöne an der Buchmesse ist, dass in Frankfurt für ein paar Tage besondere Verlage zu Gast sind. Etwa Kein & Aber aus Zürich, die seit mehr als 20 Jahren außergewöhnlich ausgestattete und oft hochkomische Bücher herausbringen. Die Solitärstellung von Kein & Aber im Buchbetrieb spiegelt sich auch im Messestand, der 2017 ein edler Containerturm im Agora-Hof der Messe war und dieses Jahr mit einer »literarischen Bewusstseinserweiterung« in einem White Cube aufwartet: Mit Video mapping für ein ganz persönliches Zusammentreffen mit den Figuren aus den Büchern. Frisch im Gepäck hat der Verlag den dritten Roman von Philipp Tingler, einem Berliner, der schon lange in Zürich lebt und uns bereits mit »Fischtal« und »Doktor Phil« auf höchstem Niveau unterhalten hat. Sein neuester Coup kreist um Tischgespräche und verblüfft mit einem kommunikativen Feuerwerk. Temporeich, dramatisch und umwerfend humorvoll-hintergründig schildert der glänzende Performer Tingler in »Rate, wer zum Essen bleibt« fünf Tage und zwei Abendessen bei Felix und Franziska, die eigentlich der Karriere dienen sollten. Aber durch ungebetene Gäste geraten Dinge an die Oberfläche, über die niemand jemals sprechen wollte …