
Urban:ist | Frankfurts Flohmarkt
Flaneure, Suchende, Plauderer
Eines der letzten Biotope der Stadtgesellschaft
Frankfurts größter Flohmarkt am Main ist dieser Tage nach fast fünf Jahrzehnten vom weitläufigen Südufer auf den eng begrenzten, verkehrsberuhigten Mainkai am Nordufer umgezogen. Über das Chaos beim ersten Aufbau mag man hinwegsehen. Mangelnder Flair, weniger Beschaulichkeit, mehr Ramsch – Was Besucher aber sonst so feststellten, macht nachdenklich. Verliert der Flohmarkt gerade seinen Charakter? Alexandra Flieth, Journalistin und selbst lange Jahre Flohmarkt-Besucherin, blickt noch einmal zurück auf’s andere Mainufer …
Irgendwie scheint der distinguierte Herr im englischgrünen Blazer mit Einstecktuch und brauner Cordhose nicht ganz hierher zu gehören. Doch ganz selbstverständlich flaniert er zwischen den Ständen, geht mal kurz zu dem Händler mit den gut aufbereiteten edlen Schuhen vor dem Museum Angewandte Kunst, oder schaut sich bei den Bouquinisten am Eisernen Steg einen Botticelli-Bildband an, die Brille ins Haar geschoben, vorsichtig blätternd. [weiter…]