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Für den Branchentreff reicht dieses Jahr die Festhalle
Quelle: Frankfurter Buchmesse©

Buchmesse Frankfurt

Autorentreff statt Bücherschau

Buchmesse diesmal wirklich mal ganz anders

Frankfurts berühmte Buchmesse, normalerweise das Buch- und Medienereignis des Jahres in der Mainmetropole, ist ebenso normalerweise eine riesige Bücherschau mit angehängten Autor*innenlesungen über die halbe Stadt verteilt. Das unterscheidet sie von Leipzig, das normalerweise eine große stadtweite Lesestube mit angehängtem Branchentreff ist. Normalerweise halt. Wenn nicht Corona ist. Doch weil Corona ist, ist dieses Jahr alles anders in Frankfurt. Die große Bücherschau fällt aus, die Lesungen über die Stadt verteilt finden statt. Ergebnis: Diesmal ist Frankfurt eine große Lesestube mit angehängtem Branchentreff in der Festhalle. Dazu kommt das Medienereignis der besonderen Art: TV- und digitale Bühnen, soweit das Auge schauen kann.

Ob man das mit der großen Lesestube gut findet oder nicht, sei dahingestellt. Leipzig hatte seine Bücherstube im Frühjahr abgesagt. Frankfurt hat sich – vorerst – entschieden, die Lesungen im Stadtgebiet stattfinden zu lassen. »Die Lesungen«, das sind in erster Linie das eher populäre »Bookfest« mit vielen großen Namen und zuweilen fragwürdigen Sonderveranstaltungen und die einst eher kleinen und feinen »Open Books«, welche auf ein breites Leseprogramm mit auch eher weniger populären Titeln und Autor*innen setzen. Dazwischen übrigens die »Literatur im Römer«, die mittlerweile mehr oder minder Teil der Open Books ist. Was jeweils gelesen wird, findet sich in den einschlägigen Programmen. Wo gelesen wird, ebenso. Und unter welchen Umständen und Bedingungen gelesen wird, erst recht. Ob dies alles in Corona-Zeiten eine gute Idee ist und ob man sich dies alles in Corona-Zeiten antun will, muss jede*r selbst wissen. Normalerweise ist nämlich mit nicht gerade wenig Menschen bei diesen Lesungen zu rechnen. Aber was ist in Corona-Zeiten schon normal? (vss.)