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Kultur-Förderer wie der Kulturfonds und die Bürgerstiftung öffn(et)en Fenster für Musiker*innen
Quelle: Kulturfonds Frankfurt RheinMain©

Online | »Hauskonzerte«

Open Spaces. Open Windows.

Musiker*innen bei Kulturfonds und Bürgerstiftung

Wir kennen es schon aus der Frühzeit des Corona-Jahres. Musiker und Musikerinnen, die vor oder hinter geöffneten Fenstern sassen und standen, um den Menschen in Häusern und auf den Straßen mit kleinen Hauskonzerten der etwas anderen Art über diese Tage zu helfen. Dabei hätten sie oft auch selbst die Hilfe gebraucht. Die Stegreifkonzerte zählten zu den wenigen Möglichkeiten, mit denen die Künstler*innen nicht nur anderen Menschen eine Freude im Frühjahr bereiten konnten, sondern selbst auch sicht- und vor allem hörbar blieben. Denn ihre Bühnen und Probesäle waren ab Mitte März versperrt. Und für viele – sehr viele – damals auch ihr Broterwerb, zumal das Gros durch viele Förderraster dieser Zeit fiel. An letzterem hat sich, wenn auch sehr bedingt, etwas geändert. Doch auf Bühnen vor Publikum können sie sich auch derzeit nicht präsentieren.

Ein wenig Abhilfe schafften seit diesem Herbst die Bürgerstiftung in Frankfurt und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Wer in den ersten Advents-Wochen abends am Holzhausenschlösschen in Frankfurt vorbeikam, sah und vor allem hörte an geöffneten Fenstern Musiker*innen bei ihrem klangvollen Tun. Die Stiftung hatte das Schlösschen zum Advents-Kalender umfunktioniert, an dem sich an zahlreichen Abenden ein Fenster öffnete für die Musiker*innen. Und natürlich für die Menschen, die eigens oder zufällig zu einigen Dutzenden vorbeikamen und lauschten. Der Lockdown beendete diesen Adventskalender Mitte des Monats. Nahtlos nahm zu diesem Zeitpunkt der Kulturfonds die Stafette auf. In Ermangelung eines Schlösschens öffnete er allerdings seine Internetplattform »Open Space«, auf der schon seit dem Sommer immer wieder geförderte Projekte des Fonds zu sehen sind. Seit Mitte Dezember – und in diesem Falle noch bis weit ins neue Jahr hinein – öffnen sich dort seither nun alle paar Tage virtuelle Fenster, hinter denen bekannte und weniger bekannte Künstler*innen der Region Hauskonzerte der etwas anderen Art geben; eigens eingespielt für diesen Winterreigen. Die Bandbreite der meist freien Musiker*innen reicht von Kompositionen des 16. Jahrhunderts bis zu Jazz-Collagen unserer Tage. Das Wort »Hauskonzert« können mithin beide Initiatoren auf unterschiedliche Weise für sich in Anspruch nehmen. Und noch eines verbindet sie: Hinter den Fenstern erhalten die Künstler*innen nicht nur Gehör, sondern auch ein kleines Honorar. Ein seltener Benefit für alle Seiten sozusagen (sfl.).