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Mainzer Fahrradparkhaus: Zur Eröffnung noch leer. Anderswo ist es leider öfter so
Quelle: Franziska Voigt / Landeshauptstadt Mainz©

Region | Radverkehr

Zwei Drittel mehr Radparkhäuser

Mainz hat das zweieinhalbte Parkhaus der Region

Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Fahrradparkhäuser in FrankfurtRheinMain wurde 2021 um zwei Drittel gesteigert, die Zahl der Plätze darin sogar mehr als verdoppelt. Die schlechte Nachricht: Damit hat die Region insgesamt noch immer weniger Plätze in Fahrradparkhäusern als ein mittleres Parkhaus dieser Art in den Niederlanden. Während es im Nachbarland nicht wenige Fahrradgaragen mit mehreren Tausend Abstellmöglichkeiten gibt, hat in diesem Frühjahr in Mainz das erste Fahrradparkhaus der Region mit wenigstens mal knapp 1.000 Plätzen seine Pforten geöffnet. Westlich des Hauptbahnhofs, weitgehend unter der alten Hochstraße am Taubertsbergbad, können Pendler*innen, Anwohner*innen und andere Fahrradfahrende ihre Gefährte nun gut gesichert und teils sogar unter Aufsicht abstellen. Letzteres gilt allerdings – warum auch immer – nur für gut 200 der guten Stücke. Etwas skurril, käme man doch bei einem Auto-Parkhaus kaum auf eine vergleichbare Idee …

Immerhin: Man und frau sollten nicht undankbar sein. Für Radfahrende ist die Möglichkeit, das eigene Gefährt in der Rhein-Main-Region bahnhofsnah in einem Parkhaus unterzubringen, damit deutlich gewachsen. Bisher gab es – freundlich formuliert – in der ganzen Region genau eineinhalb Fahrradparkhäuser mit insgesamt knapp 800 Plätzen. Recht gut genutzt war davon zumindest jenes in Darmstadt, das kürzlich um- und aufgerüstet wurde und nun vor allem neben dem und teils im Bahnhof bis zu 350 Rädern Platz bieten soll. Das Umrüsten war allerdings auch nötig, da es in der Vergangenheit immer wieder zu Klagen kam, dass die im Bahnhofsgebäude untergebrachten Räder oft eher schlecht als recht geschützt und gesichert waren. Wo das bisher zweite Fahrradparkhaus in der Region war – daraus könnte man wahrscheinlich ein selbst für Insider nur schwer zu lösendes Quiz machen. Genau genommen ist es nämlich eh nur ein halbes Parkhaus. Oder noch genauer: eine Etage eines Auto-Parkhauses seitlich des Frankfurter Hauptbahnhofes. Gut 400 Räder passen dort angeblich hinein. Wer es dieser Tage in Augenschein nimmt, könnte wahrscheinlich sarkastisch hinzufügen: 400 im Monat. Denn mehr als 20 sind es kaum, die dort gleichzeitig stehen. Schilder? Muss man suchen. Überwachung? Könnte sein. Ein Reparaturservice? Seit Monaten geschlossen. Und Öffnungszeiten? Von 6 bis 22 Uhr. Immerhin: von 22 bis 6 Uhr darf man das Rad wenigstens herausholen. Fahrradstadt Frankfurt? Hier am Hauptbahnhof zumindest nicht. Und manchmal ist es vielleicht sogar besser, dass kaum jemand dieses sogenannte »Fahrradparkhaus« kennt (vss.).