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Simulation der Arte-Dokumentation »Unter Wasser« zeigt drohende Gefahr für New York
Quelle: Arte France / © Georama TV©

Best of / Urban .21 | Klima 2020/2040

Land unter: Metropolen in Gefahr?

Erderwärmung und steigende Pegel bedrohen Megacitys

New York, Istanbul, Singapur. Aber auch London, Paris, Amsterdam. Viele Metropolen weltweit liegen am Wasser. Wie die beeindruckende Arte-Dokumentation »Unter Wasser: Megacitys in Gefahr« zeigt, könnten für sie die Erderwärmung und steigende Pegel bald schon mehr sein als ein abstraktes Klima-Problem in ferner Zukunft. Gefahr droht diesen Städten von mehreren Seiten. Schon heute setzen durch den Klimawandel mit ausgelöste Flutwellen, Hurrikans oder Überschwemmungen Städte wie New York, Bangkok oder New Orleans unter Druck oder zuweilen tatsächlich unter Wasser. Da aber viele dieser Städte zugleich auch noch absinken, weil durch Erosion, abgesogenes Wasser oder »Bodenverflüssigungen« an Meeren und Flüssen der Boden nachgibt und rundum die Pegel steigen, wächst der Druck durch die Naturkatastrophen noch weiter. Manche Experten glauben bereits, dass der Mensch diese Metropolen irgendwann wird verlassen müssen, sofern er nicht rechtzeitig gegensteuert.

Wie dramatisch die Situation werden könnte, hat vor einiger Zeit auch der Fernsehsender euronews gemeinsam mit der Organisation Climate Central in drastischen Simulationen dargestellt. Sie zeigen Metropolen bei einer Erderwärmung um zwei beziehungsweise um vier Grad. Während London (> Simulation) und Shanghai (> Simulation) bereits bei plus zwei Grad langsam zu Seenplatten mutieren und in New York (> Simulation) ab vier Grad der Broadway zum Canale Grande wird, könnte sich das südafrikanische Durban (> Simulation) dann allerdings bereits in Atlantis umbenennen. Doch das Problem ist weder neu noch betrifft es nur ferne Metropolen. Das Recherchekollektiv correctiv hatte bereits vor sechs Jahren anhand von Daten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen aus den letzten Jahrzehnten berichtet, dass der Meeresspiegel der Nordsee dort messbar steige und dass ein guter Teil dessen auf die Klimaerwärmung zurückgehe. Und dass der Trend zunehme. Stieg im 20. Jahrhundert das Meer offenbar bestenfalls alle drei Jahre um einen Zentimeter, so braucht es dafür heute noch gut zwei Jahre. Ende des Jahrhunderts sollen die Pegel aktuell einen halben Meter höher stehen als heute … (vss.).