Bayerischer Panzerkreuzer

Immerhin Hybrid-Antrieb

Wie BMW sich die SUV-Zukunft vorstellt

An dieser Stelle sollte eigentlich ein Artikel stehen über die Frage: Warum stellt eine Partei mit dem gefühlt höchsten Anteil an Porsche-Fahrern den Verkehrsminister im neuen, ach so fortschrittlichen Bundes-Zukunftskabinett? Doch zum einen konnten wir leider nur belegen, dass die FDP den höchsten Anteil von Porsche-fahrenden Parteivorsitzenden hat. Aber nicht, wie viele Porscheenthusiast*innen sie sonst noch so in ihren Reihen mitfahren lässt. Dazu verweigerten uns sowohl die Berliner Diesmal-Gerne-Regierungspartei als auch der Zuffenhausener Spielzeug-, pardon: Sportwagen-Hersteller bedauerlicherweise die nötigen Zahlen. Doch zum anderen liefen uns in diesen Tagen auch Bilder des zweiten deutschen Spielwagen-Produzenten aus München über den Weg. Der sich immerhin auch weitaus generöser zeigt und spannendes Material über sich der Presse gleich selbst frei Haus zur Verfügung stellt. Zum Beispiel die jüngsten, beeindruckenden PR-Fotos seines neuesten und wohl ultimativen SUV-Schlacht-, pardon: Flaggschiffs Concept XM. »Power und Luxus jenseits aller Konventionen«, schicken die Presseliterat*innen aus München gleich noch hinterher. Nicht ohne auch auf den »expressiven Lifestyle«, die »spezifische Fahrerorientierung« (ohne *) und den »präsenten, stabilen Eindruck der Front« hinzuweisen. Derart beeindruckt würden auch uns eigentlich noch einige nette Worte zu diesem bajuwarischen Straßenkreuzer einfallen. Allein, dass BMW auch darauf hinweist, dass der Wagen ein »Hybrid« sei und irgendwo neben dem 750-PS-Verbrenner-Motor (dezent »V8-Triebwerk« genannt) auch noch eine wahrscheinlich zum Betreiben der Klimaanlage gedachte E-Batterie eingebaut ist, wäre schon eine eigene Betrachtung wert. Und sollte dieses mächtige Aggregat mal nicht für die Klimaanlage benötigt werden, sorgt es – bei 80 Kilometer versprochener »Reichweite« – bestimmt immer mal wieder für 20 Minuten ungebremsten und ausgelassenen E-Fahrspaß. Zugegeben: Uns ging auch durch den Kopf, dass die Batterie eher dazu diene, im künftig ausgedünnten deutschen Tankstellennetz nach Aufbrauchen des Benzins damit noch irgendwie die nächste Zapfsäule zu erreichen. Doch damit genug mit dem blöden Auto-Bashing. Irgendwie haben wir bei solchen Nettigkeiten immer den Eindruck, dass wir die schönen Bilder der PR-Abteilungen einfach schnöde schlechtschreiben würden. Nach dem alten Spruch, dass ein Bild mehr sagt als 1000 Worte, lassen wir diese Fotos deshalb denn einfach mal so für sich sprechen. Zumal wir auch glauben: Wer solche Fotograf*innen hat (ja, mindestens eines der Fotos hat tatsächlich eine Frau gemacht) und diese Bilder auch noch selbst veröffentlicht (nein, sie sind nicht geleakt worden), braucht gewiss keine Journalist*innen mehr, die böse Artikel über seine Autos oder über die automobile Zukunft schreiben … (sfo.).