Die Orte, an denen Bauen im Bestand sui generis zu Hause sind, sind denkmalgeschützte Gebäude, deren Erhalt im Interesse der Gemeinschaft liegt. Er bringt oft auch sehr hohe Anforderungen an das Bauen mit sich. Nicht immer ist alles möglich. Recht ungewöhnlich ist in diesem Zusammenhang sicher der Umbau eines alten Schwimmbades in ein Mehrfamilienhaus im niederländischen Gouda. Das Spaardersbad ist eines der letzten erhaltenen Hallenbäder der 30er Jahre in den Niederlanden. Seinen Namen (übersetzt »Sparbad«) erhielt es von den Einwohner*innen der Stadt Gouda, die während der Weltwirtschaftskrise gemeinsam Geld für seine Realisierung sparten. 2013 wurde das denkmalgeschützte Schwimmbad geschlossen und die Architekt*innen begannen 2016 mit der Erhaltung und Umwandlung in ein Wohngebäude mit sechs Einheiten. Das Konzept basiert auf drei entscheidenden Eingriffen: der Öffnung der Außenfassade an ausgewählten Stellen, der Wiederherstellung des ursprünglichen Dachfensters und dem Einbau einer Glasfassade in der ehemaligen Schwimmhalle. Im Inneren finden sich charakteristische Bestandselemente: Fliesen, Umkleideräume, Garderoben und Treppengeländer wurden wiederverwendet, und das Sprungbrett dient jetzt als Bar in einem der Appartements. Auch das Schwimmbecken selbst ist erhalten geblieben und wird als Gemeinschaftshof genutzt. Die Bildergalerie zeigt auch, dass es sich bei dem ungewöhnlichen »Neubau« tatsächlich mal um ein Schwimmbad handelte (red./dam.).