
Offenbach | Offene Ateliers
Offenbacher. Künstler. Sichten.
Das andere Kunst- und Künstler*innenfestival
Eigentlich ist Offenbach ja der Ort, auf den man von Frankfurt aus traditionell entweder von oben herabschaut(e) oder über den man immer gerne mehr oder minder originelle Witze macht(e). Dies galt lange Zeit auch, was die Kunst und die Künstler*innen anging. Doch seit geraumer Zeit ändert sich dies. Und längst gibt es auch immer weniger Gründe dafür. Im Zentrum der Veränderung steht die umtriebige Kreativ(en)schmiede HfG. Lange Zeit im Schatten der berühmten Frankfurter Städelschule, hat die Offenbacher Hochschule für Gestaltung mit dieser mittlerweile wohl gleichgezogen – und zwar auch auf deren eigenem, dem künstlerischen Feld. In deren Umfeld hat sich längst eine beachtliche kreative Szene entwickelt, die sich mittlerweile nahtlos in eine Gesamtkulturszene Frankfurt-Offenbach einfügt. Eine Szene, die ohnehin immer stärker miteinander verwoben ist und deren Offenbacher Teil auch einem überproportionalen Wachstum unterliegt, ziehen doch auch immer mehr Frankfurter Künstler*innen angesichts steigender Miet- und Atelierpreise gen Osten.
Bei den »Offenbacher Kunstansichten« lässt sich die mithin in vielfacher Hinsicht gewachsene Kunstszene im Osten Frankfurts alle zwei Jahre trefflich erleben. Rund um die HfG öffnen alte und immer mehr neue Kunstorte wie die Eisfabrik oder die Wäscherei für ein Wochenende ihre Pforten. Dazu kommen alte und neue Ateliergemeinschaften wie das Projekt Atelierhaus B 71 oder die Zollamt Studios sowie unzählige Einzelateliers über die ganze Stadt verteilt. Auch in diesem Jahr gibt es wieder diese besonderen Einblicke in die stark von der Off-Kultur geprägten Szene, bei der immer wieder auch auf charmante Art und Weise der alte Industriestandort Offenbach durchschimmert. In diesem Jahr geschieht dies allerdings in leicht »abgespeckter« Form: Aus organisatorischen Gründen wurden die eigentlich alle zwei Jahre stattfindenden Kunstansichten auf das nächste Jahr verschoben, nicht ohne für dieses Jahr ein »Zwischen den Kunstansichten« zu zelebrieren. Immerhin mit auch diesmal gut zwei Dutzend Stationen. Eine Zahl, mit welcher andere Städte der Region auch bei voller Besetzung durchaus Probleme hätten. So dürften denn auch dieses Jahr trotzdem wohl zumindest für ein Wochenende auch viele Frankfurter Nicht-Künstler*innen dies zum Anlass nehmen, mal wieder gen Osten zu pilgern – und dort auch auf nicht wenige bekannte Gesichter treffen … (vss.).