©

Bootsgespräche | Kultur und Raum [2]

Zimmer mit Leinwand?

Wo und wie werden Frankfurts Künstler künftig leben und arbeiten?

»Ich wünsche mir eine Ausstellungshalle für Frankfurter Künstler«. Mit diesem Satz bei den 1. Frankfurter #bootsgesprächen legte Kulturdezernentin Ina Hartwig den Finger in eine brennende Wunde Frankfurter Künstler. Vor allem jener, die über 30 Jahre sind und nicht mehr studieren. Denn für sie ist Ausstellungsraum rar. Doch Ausstellungsräume (oder Bühnen für Theaterschaffende) könnten bald das kleinere Übel sein, wenn es vielleicht schon bald keine Frankfurter Künstler mehr gibt. Denn auch Wohnraum wird für Künstler und Kreative immer knapper und teurer. Proberäume ebenso. Lediglich Ateliers scheint es in ausreichendem Maße zu geben, allerdings auch nicht mehr gerade günstig. Nicht von ungefähr wandern immer mehr Künstler nach Offenbach oder ins Umland ab. Mehr denn je sind neue Konzepte und Ideen gefragt. Etwa ebenfalls in der Runde angeregte Kreativhäuser für Wohnen und Arbeiten oder ein Recht auf Wohnen in Ateliers für Künstler.

Deshalb soll das Thema bei den 2. Frankfurter #bootsgesprächen vertieft werden. In der Runde »Zimmer mit Leinwand? Wo und wie werden Künstler künftig leben und arbeiten?« diskutieren am 16. Oktober Städtebau- und Kulturakteure mit dem Publikum, woher neue Räume kommen, wie bestehende besser genutzt werden, wie Wohnen und Arbeiten in der verdichteten Stadt auch für Künstler und Kreative langfristig gesichert werden und was letztere selbst dazu beitragen können. Eingeladen sind Peter Cachola Schmal (Direktor des Deutschen Architekturmuseums), Marie-Theres Deutsch (Städteplanerin und Architektin), Jakob Sturm (Mitgründer des Künstlerhauses Basis und der Leerstandsagentur Radar), Iris Dzudzek (Humangeographin der Goethe-Universität) sowie Edith Kaiser (Beraterin der GLS-Bank für Finanzierungen von Wohn- und Kulturprojekten). Gemeinsam sollen sie über die Lage (in) der Stadt, über das Erhalten und Finden sowie über das Neudenken von Räumen für Künstler und Kreative bis hin zu neuen Formen des Bauens und zum Gemeinschaftlichen Arbeiten und Wohnen mit Anderen diskutieren – erst in offener Runde, danach im losen Gespräch an Bar und Reling des Yachtklubs. Und damit einmal mehr der Idee der #bootsgespräche näherkommen: Akteure aus Kultur und Gesellschaft miteinander und mit anderen Menschen ins Gespräch zu bringen, Ideen zu entwickeln, Probleme anzusprechen und Lösungen zu suchen …