
DIE DEUTSCHE TANZREGION RHEINMAIN
Tanzen in der ersten Reihe
Kommentar von Helmut Müller
Vom 31. Oktober bis 17. November fand dieses Jahr in FrankfurtRheinMain bereits zum vierten Mal das Tanzfestival Rhein-Main statt. Es hat sich mittlerweile als das Tanzfestival der Region etabliert, und ist zusammen mit einigen anderen Aktivitäten dabei, die Region selbst als ein Zentrum des Tanzes in Deutschland zu etablieren. Herausragende Produktionen zeigten in den letzten drei Jahren vielfach auf, was aktuell künstlerischen Tanz ausmacht, welche Entwicklungen, welche Ansätze, welche Schwerpunkte, welche künstlerischen Positionen gesetzt werden. Besonders war, dass dabei die ganze Region zur Plattform und zum Labor wurde. Neben dem Nukleus des Hessischen Staatsballets in Darmstadt und Wiesbaden sowie dem freien Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm kam in diesem Jahr auch Offenbach als Spielfläche für das Ensemble Mobile hinzu; außerdem über den Tanztag weitere Orte. In der Region mit 2,5 Mio. Einwohnern kann das Interesse am Tanz damit noch weiter und breiter wachsen.
Damit wird Tanz in dieser Region noch wichtiger – und die ohnehin tanzstarke Region wird in der (Tanz-) Welt noch stärker als ein Zentrum wahrgenommen. FrankfurtRheinMain könnte sich damit sogar zu dem Zentrum für Tanz in Deutschland entwickeln, vor allem mit der parallel gestarteten und deutschlandweit einmaligen Tanzplattform Rhein-Main. Unter der Überschrift »Vertiefen – Verstetigen – Entgrenzen« wird darin ein dichtes Netz von institutionen- und szeneübergreifenden Aktivitäten geknüpft. Mit den Ensembles in Wiesbaden und Darmstadt an der Spitze, ideal ergänzt durch das freie Künstlerhaus Mousonturm. Mit dem Ensemble Mobile wird Tanz an Orte gebracht, wo Menschen sonst keinen direkten Zugang haben. Künstlerresidenzen helfen, neuen und spannenden Input in die Region zu bringen. Dazu kommen das Festival, Tanzclubs und Vermittlungsangebote. Auf diese Art und Weise wird das gesamte Tanztheater im Ballungsraum RheinMain auf eine neue Stufe gehoben. Und dies – last but not least – auch in (s)einer gesellschaftlichen Funktion. Der Tanz, der nicht auf Worte, sondern auf die direkte und unmittelbare Körpersprache setzt, bringt Menschen zusammen. Gerade in unserer Zeit, in der viele Menschen zu uns kommen, mit denen es oftmals noch keine gemeinsame Sprache gibt …