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Was tun mit der Zeit im Alter?
Quelle: Niko Neuwirth©

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Zeit für das Alter

Zeit-Banken als neuer Trend

Die Idee ist faszinierend einfach: Noch nicht ganz so alte Menschen »schenken« älteren Menschen Zeit, die sie später von anderen etwas jüngeren Menschen wieder zurückerhalten. Zeit für einen Behördengang oder ein paar Einkäufe, Zeit für einen Kaffeeklatsch oder – in Corona-Zeiten – auch vermehrt für ein Telefonat. Eben das, was man und frau sich später im Alter eben auch gerne wünschen, das es ihnen jemand gäbe. Neu ist die Idee, Zeit als Zahlungsmittel einzusetzen – oder genauer: zu tauschen – nicht. »Time Banking« gab es zumindest in den USA bereits im frühen 19. Jahrhundert. Relativ neu ist allerdings die Idee, dies für die Altersvorsorge einzusetzen.

In »Zeit für den Lebensabend« beschreibt die Neue Zürcher Zeitung das Modell am Beispiel der »Stiftung Zeitvorsorge« in St. Gallen. Rund 250 Menschen haben dort schon 50.000 Stunden gegeben und angesammelt. Diese Stiftung ist dabei bisher noch ein Sonderfall, denn die Zeitkonten werden von der Stadt St. Gallen garantiert, können also nicht verfallen. Bei anderen Modellen dieser Art ist dies noch eines der Probleme. Ebenso wie die Frage, was bei einem Umzug mit den angesammelten Stunden passiert. Für die Stadt rechnet sich die Garantie sogar, weil damit mehr ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden wohnen können und sie damit weniger Heim-Plätze finanzieren muss. Ach ja: Eine der 250 Personen hat auch bereits begonnen, das Guthaben einzulösen … (red.).