Drei Filmfestivals: der RMV hat sich offenbar schon auf vielfahrende Filmfans eingerichtet
Quelle: Barbara Walzer©

Filmfestivals en bloc

Alles leuchtet

Lichter, GoEast, Southern Lights

Es werde Licht – Das sagten sich wohl für einmal fast alle Filmschaffenden der Region dieser Tage zugleich. Selten nämlich erstrahlt(e) die Filmlandschaft in FrankfurtRheinMain gleichzeitig derart hell und vielgestaltig wie in der Woche nach Ostern. Nomen est omen – Bereits am Dienstag nach Ostern startet »das Lichter« sein 18. Festival regionaler und internationaler Filme, das über die Jahre längst Kultstatus erlangt hat und für viele Fans längst das Filmfest der Region überhaupt ist. Besonderes Highlight in diesem Jahr ist das Festivalzentrum: Mit Lichter erstrahlen auch die alten E-Kinos in Frankfurt in neuem Glanze, nachdem die rührigen Betreiber des Massif Central die Säle und Foyers kürzlich übernahmen und zum neuen (Film-) Kulturzentrum Massif E formieren wollen. Ganz am Puls der Zeit ist das Festival: »Angst« ist das Thema, passend zu diesen ungewissen Zeiten.

Nur einen Tag nach dem Lichter-Start beginnen auch der Westen und der Osten quasi gleichzeitig zu strahlen: Im Westen – in Wiesbadens Kultkino Caligari – eröffnet GoEast, das Festival für den mittel- und osteuropäischen Film. Auch das Festival ist – wie die Region, auf die es den Fokus hat – ein Festival der Gegensätze. Auch in diesem Jahr richtet es seine Scheinwerfer auf die weiter kritische, aufwühlende und beängstigende Situation rund um die Ukraine – und verblüfft das Publikum zugleich einmal mehr daneben mit Stummfilmperlen aus der Frühzeit des Kinos, die gerade im Osten besonders strahlend waren. Finger in Wunden legen und gleichzeitig Feste miteinander feiern ist einer der weiteren gepflegten Gegensätze dieses Festivals. Filmfestival satt gibt es in der Region sodann am letzten April-Wochenende. Zu den beiden Festivalklassikern gesellt sich in Offenbach noch die erste regionale Ausgabe des Newcomers Southern Lights, der erst seit wenigen Jahren die Spots auf den oft angesichts der vielen hiesigen Krisen noch zu wenig ausgeleuchteten »Globalen Süden« lenkt. Das Festival, das über zwei Monate durch mehrere Städte der Region tourt (nach Offenbach auch noch Wiesbaden, Dietzenbach und Hanau), wird zumindest zum Teil auch in diesem Jahr wieder von Migrant*innen aus eben diesem »Süden« mit organisiert − sodass auch dieser Teil der Welt keinesfalls unterbelichtet bleibt … Filmfans − und nicht nur diesen – steht also in diesen Tagen eine wahre, vielfach leuchtende »Tour d’Horizon« bevor … (vss./sfo.).