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Aus Rouz-e Mabada (Iran 2015)
Quelle: Filmmuseum©

Ffm. + Arte+7

Iran im Fokus

Filmtage und Themenabend

Am Iran scheiden sich die Geister. Schurkenstaat oder Partner in Nahost? Mittelalterliches Regime oder modernes Land? Oder von allem etwas? Wer den Iran besser einschätzen möchte, erhält in diesen Tagen mehrere Gelegenheiten dazu. Das große politische Ganze durchleutet der Arte-Themenabend »Iran gestern, Iran heute«. In »Iran, der Wille zur Großmacht« schaut der französische Filmemacher Jean Michel Vecchiet in einer eindrucksvollen Geschichtsdokumentation auf die letzten einhundert Jahre iranischer und nahöstlicher Geschichte und entwickelt ein Land zwischen Tradition und Moderne, Säkularisation und Religion, Unterwerfung und Unabhängigkeit, Orient und Okzident. In »Iran – Atomdeal mit Folgen« geht es danach um den Iran von heute und morgen. Einblicke und Gespräche in Teheran werden ergänzt um Interviews mit Politikern aus Europa und den USA. Wer noch etwas tiefer schauen möchte, wird fündig bei den Iranischen Filmtagen in Frankfurt. Ein Wochenende lang zeigt das Deutsche Filmmuseum am 4. und 5. Juni Werke meist junger iranischer Filmemacher, die einen sehr nahen Blick auf die vielen Lebenswelten und -weisen im nach außen scheinbar so stereotypen Iran geben. Sie handeln vom Großen Basar in Teheran, Außenseitern der iranischen Gesellschaft und einer jungen Filmemacherin und ihrer Mutter. Gleich vier Filme handeln aber von iranischen Jugendlichen: von einer Gang, einem iranischen Kurden und von minderjährigen Sträflingen. Allesamt sind es Filme mitten drinnen in und direkt am Herzen der iranischen Gesellschaft. Und die Qualität? Spätestens seit den Goldenen Bären fur »Taxi Teheran« und »Nader und Simin« dürfte diese nicht mehr in Frage stehen (vss.).