In diesem Film geht es schlicht um das, was draufsteht: »Ein neues Stadtexperiment«. Filmemacher Julien Donada begleitet eine junge engagierte Architektin im französischen Rennes. Ein bekannter Stadtplaner hatte ihr den Auftrag erteilt, ein historisches Gebäude den Bürgern zurückzugeben. Sophie Ricard sammelte daraufhin Künstler und andere junge Kulturschaffende um sich, die das historische Pasteur-Gebäude der ehemaligen zahnmedizinischen Fakultät behelfsmäßig sanierten und neu nutzten. Kein leichtes Unterfangen: Es gibt teilweise kein Wasser und keine funktionierenden Toiletten. Und obendrein kämpfen die Initiatoren noch gegen den Widerstand der Politik.
Doch schon bald gab es die ersten Veranstaltungen im Pasteur, das für alle offen sein soll: Theater, Massagegruppen, ein Erste-Hilfe-Kurs und Führungen, die das Projekt erklären. Das Pasteur soll eine »Offene Universität« sein, eine Uni für alle. Auf Französisch heißt dies »Université foraine«, was in der deutschen Fassung wie »Universität for Rennes« klingt. Eigentlich bezeichnen Franzosen mit dem Wort »forain« aber die Kirmes, die »forains« sind Schausteller und Zirkusleute – Kultur von unten also. Inzwischen nennt sich das Projekt übrigens »Hotel Pasteur« und veröffentlich sein Programm auf Facebook (lys.).